Die Gewerkschaft Verdi pocht weiterhin auf ein Gesetz zum Homeoffice, unabhängig von der aktuellen Coronakrise.
„Es gibt auf jeden Fall einen Regelungsbedarf beim Thema Homeoffice und beim mobilen Arbeiten”, sagte Verdi-Chef Frank Werneke dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgaben). „Es geht vor allem darum, Arbeitnehmer zu schützen”, setzte er hinzu. „Unser Eindruck ist, dass die Beschäftigten etwa von Banken, Versicherungen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und ähnlichen Arbeitgebern massiv zum mobilen Arbeiten gedrängt werden, um Bürokosten zu sparen”, sagte Werneke. „Hier braucht es ein hartes Mitbestimmungsrecht von Betriebs- und Personalräten”. Der Verdi-Chef betonte: „Ich fordere Union und SPD auf, sich beim Thema Homeoffice noch zu verständigen”.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, dessen Kern ein Rechtsanspruch auf 24 Tage Homeoffice im Jahr sein sollte – und den Vorschlag auf Widerstand aus der Union hin zurückgezogen. Nun dringt er aber darauf, dass Union und SPD den Rest des Gesetzentwurfs noch Wirklichkeit werden lassen. Dabei geht es darum, Versicherungslücken im Homeoffice zu schließen, den Arbeitsschutz zu verbessern und eine Einhaltung der Arbeitszeiten sicherzustellen.