Ber­lin: Zen­tral­rat der Juden Josef Schus­ter kri­ti­siert die Justiz

Josef Schuster - Zentralpräsident - Zentralrat der Juden Foto: Zentralrat der Juden Josef Schuster, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Zen­tral­rat der Juden hat das Vor­ge­hen der Ber­li­ner Jus­tiz gegen einen Mes­ser-Atten­tä­ter – der am 4. Okto­ber vor Ber­li­ner Neu­en Syn­ago­ge fest­ge­nom­men und kurz dar­auf wie­der frei­ge­las­sen wur­de – scharf kritisiert.

„Es bleibt für mich unver­ständ­lich, dass der Mes­ser-Atten­tä­ter an der Neu­en Syn­ago­ge in Ber­lin so schnell wie­der auf frei­en Fuß gesetzt wur­de”, sag­te Zen­tral­rats­prä­si­dent Josef Schus­ter der „Bild”. Die Argu­men­ta­ti­on der Staats­an­walt­schaft, es sei als untaug­li­cher Ver­such zu wer­ten, wenn jemand mit einem Mes­ser einen bewaff­ne­ten Poli­zis­ten angrei­fe, sei „hane­bü­chen”.

Schus­ter füg­te hin­zu: „Bevor die Hin­ter­grün­de des Täters aus­ge­leuch­tet waren, war er bereits wie­der frei und hät­te alle Mög­lich­kei­ten gehabt, erneut zuzu­schla­gen.” Der Zen­tral­rat der Juden habe jüngst „akti­ves Han­deln der Innen­mi­nis­ter gegen Anti­se­mi­tis­mus gefor­dert”, so Schus­ter wei­ter. „Das Glei­che gilt für die Jus­tiz. Das Ver­hal­ten der Ber­li­ner Gene­ral­staats­an­walt­schaft hat in der jüdi­schen Gemein­schaft für tie­fe Ver­un­si­che­rung gesorgt.” Die „Süd­deut­sche Zei­tung” hat­te gemel­det, dass der 23-jäh­ri­ge Täter Moha­mad M. nach kur­zem Auf­ent­halt in der Psych­ia­trie wie­der auf frei­em Fuß ist. Die Ber­li­ner Gene­ral­staats­an­walt­schaft hat­te kei­nen Grund gese­hen, den Atten­tä­ter län­ger in Gewahr­sam zu nehmen.

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