1.398 Straf­ta­ten gegen Poli­ti­ker und Par­tei­en im Jahr 2022

Jeden Tag wer­den meh­re­re Straf­ta­ten gegen Reprä­sen­tan­ten und Mit­glie­der von Par­tei­en erfasst. Dies geht aus einer Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Klei­ne Anfra­ge der AfD-Bun­des­tags­frak­ti­on her­vor, über die die „Welt” (Frei­tags­aus­ga­be) berich­tet. Für das Jahr 2022 umfasst der Kri­mi­nal­po­li­zei­li­che Mel­de­dienst zur poli­tisch moti­vier­ten Kri­mi­na­li­tät dem­nach in die­sem Bereich 1.398 Straftaten. 

Dabei geht es vor allem um Belei­di­gun­gen und Sach­be­schä­di­gun­gen, um öffent­li­che Auf­for­de­run­gen zu Straf­ta­ten sowie um das Ver­wen­den von Kenn­zei­chen ver­fas­sungs­wid­ri­ger Orga­ni­sa­tio­nen, aber auch um 106 Bedro­hun­gen sowie 32 Kör­per­ver­let­zun­gen. 399 Mal waren laut Regie­rungs­ant­wort Mit­glie­der der Grü­nen betrof­fen, 386 Mal Mit­glie­der der SPD und 321 Mal Mit­glie­der der AfD. 306 Taten wur­den als „links” klas­si­fi­ziert, 224 Straf­ta­ten als „rechts”, 14 dem Bereich „aus­län­di­sche Ideo­lo­gie”. Mit 887 Fäl­len wur­den jedoch der Groß­teil der Straf­ta­ten von der Poli­zei kei­nem Phä­no­men­be­reich zuge­ord­net. Im Jahr 2022 wur­den zudem 443 Straf­ta­ten gegen Par­tei­ge­bäu­de erfasst. 122 davon betref­fen Ein­rich­tun­gen der Grü­nen, 104 der AfD sowie 90 der SPD. 174 Taten wur­den inner­halb der poli­tisch moti­vier­ten Kri­mi­na­li­tät dem Phä­no­men­be­reich „links” zuge­ord­net, 64 „rechts”, 14 der „aus­län­di­schen Ideo­lo­gie”, 180 waren nach Ein­schät­zung der Poli­zei „nicht zuzu­ord­nen”. 1.483 wei­te­re Straf­ta­ten betref­fen Wahl­pla­ka­te. Hier geht es vor allem um Sach­be­schä­di­gun­gen und Dieb­stäh­le. Mit Abstand am häu­figs­ten betrof­fen ist hier die AfD (432); auch Wahl­pla­ka­te der SPD (269), CDU (261) und Grü­nen (222) wer­den häu­fig beschä­digt. 370 Straf­ta­ten gegen Wahl­pla­ka­te wur­den „links” zuge­ord­net, 104 „rechts”. Im Gemein­sa­men Extre­mis­mus- und Ter­ro­ris­mus­ab­wehr­zen­trum wur­den im Jahr 2022 ins­ge­samt 15 Sach­ver­hal­te the­ma­ti­siert, die Angrif­fe oder geplan­te Angrif­fe auf Par­tei­ein­rich­tun­gen oder ‑reprä­sen­tan­ten betra­fen. Betrof­fen waren jeweils fünf­mal SPD, AfD und Grü­ne sowie drei Mal die Links­par­tei. Neun Sach­ver­hal­te wur­den im Bereich „links” the­ma­ti­siert, sechs im Bereich „rechts”. Kon­stan­tin von Notz, Grü­nen-Frak­ti­ons­vi­ze im Bun­des­tag, sag­te: „Mit der Radi­ka­li­sie­rung von Tei­len der Gesell­schaft dür­fen wir uns nicht abfin­den.” In einem Rechts­staat dür­fe Gewalt nie­mals Mit­tel der poli­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung sein – ganz egal, gegen wen sie sich im kon­kre­ten Fall rich­te, sag­te der Grü­nen-Poli­ti­ker. „Der rechts­ter­ro­ris­ti­sche Mord an Wal­ter Lüb­cke mahnt, dass es der Staat nicht zulas­sen darf, dass Men­schen, die sich für unse­re Demo­kra­tie ein­set­zen, ver­letzt wer­den.” AfD-Innen­po­li­ti­ker Mar­tin Hess sag­te: „Schluss mit der Ver­harm­lo­sung und Rela­ti­vie­rung die­ser Demo­kra­tie­fein­de durch die Ampel-Regie­rung.” Links­extre­mis­mus und ‑ter­ro­ris­mus müss­ten „end­lich als sol­che klar benannt und ent­spre­chend kon­se­quent bekämpft wer­den”, so Hess. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: FDP-Zen­tra­le nach der Farb­at­ta­cke durch ´Letz­te Gene­ra­ti­on´, über dts Nachrichtenagentur

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