„Weni­ge Län­der tun mehr” – NATO-Gene­ral­se­kre­tär lobt Deutschland

Brüs­sel (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – NATO-Gene­ral­se­kre­tär Jens Stol­ten­berg hat Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) gegen Kri­tik an der schlep­pen­den Moder­ni­sie­rung der Bun­des­wehr in Schutz genom­men. „Es nützt unse­rer Sicher­heit nicht, wenn 100 Mil­li­ar­den Euro has­tig und schlecht aus­ge­ge­ben wer­den”, sag­te Stol­ten­berg der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Wochen­end­aus­ga­be). Jedem sei klar, „dass es Zeit braucht, Kampf­flug­zeu­ge der fünf­ten Gene­ra­ti­on oder moder­ne Heli­ko­pter anzu­schaf­fen”, beton­te er mit Blick auf das von Scholz initi­ier­te Sondervermögen. 

Zur NATO-Ver­tei­di­gung tra­ge Deutsch­land „signi­fi­kant” bei. Lob äußer­te Stol­ten­berg auch für die mili­tä­ri­sche Ukrai­ne-Hil­fe der Bun­des­re­pu­blik. „Manch­mal wird der Ein­druck erweckt, Deutsch­land tue gar nichts. Es gibt weni­ge Län­der im Bünd­nis, die mehr tun als Deutsch­land”, sag­te Stol­ten­berg. Ein­dring­lich warn­te der NATO-Gene­ral­se­kre­tär vor dem Auf­bau par­al­le­ler euro­päi­scher Ver­tei­di­gungs­struk­tu­ren. „Ich unter­stüt­ze die Ver­tei­di­gungs­be­mü­hun­gen der Euro­päi­schen Uni­on – solan­ge sie ergän­zen, was die NATO tut”, sag­te er. „Die NATO hat eine schnel­le Ein­greif­trup­pe und eine Kom­man­do­struk­tur. Wenn etwas getan wer­den muss, um euro­päi­sche Inter­es­sen zu schüt­zen, sind wir da. Jedes Mal, wenn Euro­pa dar­um gebe­ten hat, waren wir zur Stel­le”, ver­si­cher­te Stol­ten­berg. „Die Ver­tei­di­gung Euro­pas hängt von Län­dern ab, die nicht zur EU gehö­ren. Jeder Ver­such, allein zu gehen, schwächt nicht nur das trans­at­lan­ti­sche Band. Er wird Euro­pa spal­ten”, warn­te der Nor­we­ger. Er ver­wies dar­auf, dass im NATO-Gebiet 600 Mil­lio­nen Euro­pä­er leb­ten, in der EU sei­en es nur 450 Millionen.

Foto: Bun­des­wehr-Pan­zer ´Mar­der´, über dts Nachrichtenagentur

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