Ana­ly­se: Bör­sen­no­tier­te Fir­men nut­zen Infla­ti­on nicht als Vorwand

Frank­furt am Main (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die meis­ten bör­sen­no­tier­ten Unter­neh­men miss­brau­chen die hohe Infla­ti­on offen­bar nicht als Vor­wand für über­trie­be­ne Preis­er­hö­hun­gen. Dies ergab eine Ana­ly­se der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Sonn­tags­zei­tung”. Die FAS hat sich dazu Unter­neh­men aus DAX, M‑DAX und Tech-DAX ange­schaut: Ver­gleicht man das drit­te Quar­tal die­ses Jah­res mit dem drit­ten Quar­tal 2021, kom­men von 79 unter­such­ten Fir­men 26 auf eine gestie­ge­ne EBIT-Mar­ge, ein Anteil von rund 33 Prozent. 

Die EBIT-Mar­ge setzt den Gewinn vor Steu­ern und Zin­sen ins Ver­hält­nis zum Umsatz. Eine Mar­gen­aus­wei­tung in gro­ßem Stil und bei vie­len Unter­neh­men wäre dar­um ein Hin­weis dar­auf, dass die Fir­men aus der aktu­el­len Lage über­mä­ßig Pro­fit schlü­gen. Das lässt sich aus den Daten nicht ablei­ten. Gui­do Hoymann, Lei­ter der Akti­en­ana­ly­se beim Bank­haus Metz­ler, sag­te der Zei­tung: „Für vie­le Unter­neh­men geht es in die­sen schwie­ri­gen Zei­ten nur dar­um, irgend­wie durch all die­se Kri­sen durch­zu­kom­men. Da kann man sich kei­ne Spiel­chen auf Kos­ten der Kun­den erlau­ben. Wir sehen kei­ne Anzei­chen dafür, dass die Fir­men die Situa­ti­on in gro­ßem Maß aus­nut­zen.” Etwas anders stellt sich die Lage bei den Auto­her­stel­lern dar. Die­se hät­ten deut­li­che Preis­stei­ge­run­gen zulas­ten der Ver­brau­cher durch­ge­setzt, so die Metz­ler-Ana­lys­ten. Toma­so Duso, Öko­nom am Deut­schen Insti­tut für Wirt­schafts­for­schung und Mit­glied der Mono­pol­kom­mis­si­on, sag­te der Zei­tung: „Es gibt sicher Unter­neh­men, die ihre Gewinn­span­ne aus­ge­wei­tet haben. Aber es gibt auch Unter­neh­men, die die Prei­se nicht so weit erhöht haben wie ihre Kos­ten und statt­des­sen ihren Gewinn gesenkt haben.” Das Kar­tell­amt müs­se jetzt genau gucken, was auf den unter­schied­li­chen Märk­ten pas­siert. Eines sei aber sicher: „Die Infla­ti­on stammt vor allem aus den hohen Energiepreisen.”

Foto: Euro­schei­ne, über dts Nachrichtenagentur

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.