Bel­gi­en schal­tet wei­te­ren Pan­nen-Atom­re­ak­tor ab

Bel­gi­en schal­tet den Atom­mei­ler Thian­ge 2 in der Nacht zu Mitt­woch ab. Der Reak­tor war 40 Jah­re in Betrieb und sorg­te immer wie­der für Schlag­zei­len. 2012 wur­den zahl­rei­che Mikro­ris­se am Druck­be­häl­ter festgestellt. 

Die Lauf­zeit für den Reak­tor Thian­ge 3 soll hin­ge­gen um zehn Jah­re ver­län­gert wer­den. Ins­ge­samt wer­den damit ab Mitt­woch in Bel­gi­en noch fünf Kern­re­ak­to­ren am Netz sein. Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke (Grü­ne) sieht in dem Aus für den bel­gi­schen Atom­mei­ler einen „Gewinn für die nuklea­re Sicher­heit”. Sie rech­net durch die Abschal­tung des etwa 60 Kilo­me­ter ent­fernt von Aachen lie­gen­den bel­gi­schen Atom­re­ak­tors mit deut­lich mehr Sicher­heit. „Ich begrü­ße die Abschal­tung des AKW Tihan­ge 2”, sag­te Lem­ke der „Rhei­ni­schen Post”. Zusam­men mit dem bereits im Sep­tem­ber abge­schal­te­ten Reak­tor Doel 3 habe „das AKW jah­re­lang wegen Ris­sen in den Reak­tor­druck­be­häl­tern für Nega­tiv­schlag­zei­len gesorgt und die Bevöl­ke­rung beun­ru­higt”, ergänz­te Lem­ke. „Die Still­le­gung sorgt für deut­lich mehr Sicher­heit in unse­ren bei­den Län­dern.” Zugleich lob­te die Minis­te­rin das Vor­ge­hen Bel­gi­ens. „Bel­gi­en wird sei­ne bis­lang star­ke Abhän­gig­keit von der Atom­kraft wei­ter redu­zie­ren, bis Ende 2025 sol­len drei wei­te­re Reak­to­ren fol­gen.” Ins­ge­samt gin­gen damit in einem Zeit­raum von rund drei Jah­ren fünf von vor­mals sie­ben Reak­to­ren vom Netz. „Das ist ein gro­ßer Gewinn für die nuklea­re Sicher­heit in Euro­pa”, so Lem­ke. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Atom­kraft­werk, über dts Nachrichtenagentur

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