CDU-Außen­po­li­ti­ker will pro-euro­päi­schen Kurs für Italien

Vor dem Besuch von Ita­li­ens Regie­rungs­chefin Gior­gia Melo­ni hat der Uni­ons-Außen­po­li­ti­ker Jür­gen Hardt Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) auf­ge­for­dert, Ita­li­en auf einem pro-euro­päi­schen Weg zu unter­stüt­zen. „Die EU wür­de ganz zwei­fel­los davon pro­fi­tie­ren, wenn sich eine star­ke Regie­rung aus Rom noch deut­li­cher ein­bringt”, sag­te der außen­po­li­ti­sche Spre­cher der CDU/C­SU-Frak­ti­on im Bun­des­tag, Jür­gen Hardt, den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Frei­tag­aus­ga­ben). Scholz emp­fängt die Neo­fa­schis­tin Melo­ni am Frei­tag in Berlin. 

Ihre Regie­rung müs­se Hardt zufol­ge an ihrer EU-Poli­tik, der Ein­hal­tung rechts­staat­li­cher Regeln und ihrer Unter­stüt­zung für die Ukrai­ne gemes­sen wer­den. „Bei allen drei Punk­ten muss man fest­hal­ten, dass die Regie­rung die Erwar­tun­gen ihrer Part­ner erfüllt hat”, sag­te der CDU-Poli­ti­ker. „Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz soll­te den Besuch der ita­lie­ni­schen Minis­ter­prä­si­den­tin nut­zen, sie auf die­sem Weg zu bestär­ken.” Der Chef der Euro­päi­schen Volks­par­tei (EVP), Man­fred Weber, hat­te sich in einem Inter­view mit den Fun­ke-Zei­tun­gen kürz­lich offen für ein Bünd­nis mit der neo­fa­schis­ti­schen Par­tei Melo­nis gezeigt. „Für die Zusam­men­ar­beit der EVP mit den Par­tei­en der ita­lie­ni­schen Regie­rungs­ko­ali­ti­on gel­ten im Prin­zip die glei­chen Grund­sät­ze”, sag­te Hardt. „Die Mit­glie­der der Koali­ti­on gehö­ren im Euro­pa­par­la­ment drei ver­schie­de­nen Frak­tio­nen an, dem­entspre­chend unter­schied­lich muss man mit ihnen umge­hen, solan­ge es kei­ne Frak­ti­ons­wech­sel gibt. Der EVP-Vor­sit­zen­de Man­fred Weber geht hier zurecht mit Bedacht vor.” Melo­nis Par­tei nimmt häu­fig Bezug auf den ita­lie­ni­schen Faschis­mus. So ähnelt das Par­tei­lo­go dem der Vor­läu­fer­par­tei „Movi­men­to Socia­le Ita­lia­no”, die 1946 von ehe­ma­li­gen Funk­tio­nä­ren des Mus­so­li­ni-Regimes gegrün­det wur­de. Auf Par­tei­ver­an­stal­tun­gen der Fratel­li ist immer wie­der der ver­bo­te­ne „Römi­sche Gruß” zu sehen, der Vor­gän­ger des Hit­ler­gru­ßes. Melo­ni selbst bemüht in ihren Reden häu­fig das anti­se­mi­ti­sche Bild der „Wuche­rer”. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Euro­pa­flag­ge, über dts Nachrichtenagentur

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