FDP-Vize Kubicki fürch­tet kei­nen Gegenkandidaten

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der FDP-Poli­ti­ker Wolf­gang Kubicki, der auf dem kom­men­den Bun­des­par­tei­tag erneut für das Amt des stell­ver­tre­ten­den Par­tei­vor­sit­zen­den kan­di­die­ren will, hat nichts gegen eine mög­li­che Kampf­kan­di­da­tur. „Ich hät­te kein Pro­blem damit, wenn jemand gegen mich antre­ten wür­de”, sag­te Kubicki dem „Spie­gel”. „Leu­te, die etwas wer­den wol­len, sol­len sich auch durch­set­zen”, so der Vizevorsitzende. 

Auf dem FDP-Par­tei­tag Mit­te April in Ber­lin wird tur­nus­ge­mäß die Füh­rungs­rie­ge – bis auf den Gene­ral­se­kre­tär – neu gewählt. Kubicki ver­wies bei sei­nen Über­le­gun­gen für eine erneu­te Kan­di­da­tur auf den Par­tei­chef: „Chris­ti­an Lind­ner und ande­re sagen mir: Wenn du das Par­tei­amt nicht mehr hät­test, dann wür­de der FDP rela­tiv viel feh­len.” Mit den Anfra­gen für Auf­trit­te in der Par­tei „könn­te ich den Rest mei­nes Lebens bestrei­ten”, sag­te der 70-Jäh­ri­ge. Zuspruch habe er für sei­nen jüngst öffent­lich bekannt gemach­ten Ent­schluss, für wei­te­re zwei Jah­re an der Spit­ze der FDP zu ste­hen, auch außer­halb der Frei­en Demo­kra­ten erhal­ten. „Mir haben nicht nur vie­le aus der FDP gra­tu­liert, son­dern auch aus ande­ren Par­tei­en”, sag­te er. Die erneu­te Kan­di­da­tur Kubi­ckis stößt in der Par­tei indes auch auf Kri­tik. Der Publi­zist Chris­toph Gie­sa, FDP-Mit­glied und einst Vor­sit­zen­der der Jun­gen Libe­ra­len (Julis) in Rhein­land-Pfalz, sag­te dem „Spie­gel”: „Ich erwar­te von einem stell­ver­tre­ten­den Par­tei­vor­sit­zen­den, inhalt­li­che Impul­se zu set­zen, die über rei­ne Pro­vo­ka­tio­nen hin­aus­ge­hen.” Lei­der sei das bei Kubicki schon seit lan­ger Zeit nicht mehr der Fall. „Sei­ne quar­tals­mä­ßi­gen Pro­vo­ka­tio­nen pas­sen nicht in die heu­ti­ge erns­te Zeit.” Gie­sa hofft daher auch auf Gegen­kan­di­da­ten für Kubicki bei der anste­hen­den Par­tei­vor­stands­wahl im April. „Wett­be­werb ist gesund, gera­de für die Par­tei des Wett­be­werbs und der indi­vi­du­el­len Leis­tung”, so der 42-jäh­ri­ge Giesa.

Foto: Wolf­gang Kubicki am 28.04.2017, über dts Nachrichtenagentur

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