Grü­ne und Poli­zei­ge­werk­schaft kri­ti­sie­ren Fae­sers Doppelrolle

Der stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen, Kon­stan­tin von Notz, hat die Plä­ne von Nan­cy Fae­ser (SPD), ihr Amt als Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin zu behal­ten, wäh­rend sie in Hes­sen Minis­ter­prä­si­den­tin wer­den will, scharf kri­ti­siert. „Aus unse­rer Sicht geht das nicht”, sag­te von Notz dem Nach­rich­ten­por­tal T‑Online. „In sol­chen Zei­ten darf man poli­tisch nicht auf zwei Hoch­zei­ten gleich­zei­tig tanzen.” 

Der für Innen­po­li­tik zustän­di­ge Frak­ti­ons­vi­ze sorgt sich vor allem um die Fort­schrit­te im Bund. „Es gibt zahl­rei­che drän­gen­de innen­po­li­ti­sche Geset­zes­vor­ha­ben. Die­se dür­fen nicht wei­ter ver­zö­gert wer­den”, sag­te er. „Die sich nun abzeich­nen­de, mona­te­lan­ge Dop­pel­be­las­tung darf kei­nes­falls zu Las­ten der Inne­ren Sicher­heit des Lan­des gehen.” Auch der Vor­sit­zen­de der „Gewerk­schaft der Poli­zei” für den Bereich der Bun­des­po­li­zei, Andre­as Roß­kopf, hat skep­tisch auf Fae­sers Ankün­di­gung reagiert. „Wir haben wegen des Ukrai­ne-Krie­ges und der Migra­ti­on eine poli­tisch sehr schwie­ri­ge Situa­ti­on”, sag­te er dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Frei­tags­aus­ga­be). „Und es ist eine span­nen­de Fra­ge, ob Frau Fae­ser ihr Amt als Spit­zen­kan­di­da­tin noch so aus­fül­len kann, wie man es von einer Innen­mi­nis­te­rin erwar­tet.” Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um sei sehr anspruchs­voll. „Man ist damit eigent­lich voll aus­ge­las­tet. Und ein Wahl­kampf ist sehr zeit­auf­wän­dig”, sag­te Roß­kopf. Im Minis­te­ri­um selbst herrscht nach RND-Infor­ma­tio­nen eine gewis­se Unru­he. Wich­ti­ge Vor­ha­ben for­der­ten „eigent­lich den vol­len Ein­satz der Minis­te­rin”, hieß es dort. Und wenn Fae­ser sich auf die Dop­pel­be­las­tung ein­las­se, dann wer­de „ein deut­li­cher Bedeu­tungs­ver­lust” des Hau­ses befürch­tet. „Das wirkt sich natür­lich nega­tiv auf die Stim­mung aus”, sag­te ein Mit­ar­bei­ter zum RND. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Nan­cy Fae­ser, über dts Nachrichtenagentur

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