Land­krei­se hal­ten 49-Euro-Ticket für absur­de Entscheidung

Der Prä­si­dent des Deut­schen Land­kreis­tags, Rein­hard Sager (CDU), hat die Ent­schei­dung, das 49-Euro-Ticket zum 1. Mai ein­zu­füh­ren, scharf kri­ti­siert. „Es wird erst ein­mal in ganz Deutsch­land an allen Ecken und Enden hol­pern. An jeder Ecke wird nach­ge­bes­sert wer­den müs­sen”, sag­te Sager der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Mon­tags­aus­ga­be).

Es sei „ein Trep­pen­witz unse­rer Markt­wirt­schaft”, sag­te Sager, „erst den Preis fest­zu­le­gen und dann das Ange­bot dem­entspre­chend zu ord­nen”. Der Bund habe den Ver­kehrs­be­trie­ben zwar finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für den Aus­fall der Ein­nah­men zuge­sagt, die Finan­zie­rung sei aber nach wie vor unge­wiss. Die Beschlüs­se der Minis­ter­prä­si­den­ten, die im Novem­ber 2022 gefasst wur­den, reich­ten nicht aus. „Es wäre ein Unding, wenn die kom­mu­na­len Ver­kehrs­be­trie­be die Kos­ten tra­gen müss­ten, die Bund und Län­der nicht decken”, sag­te Sager. Die Land­krei­se sei­en nicht gegen ein Deutsch­land­ti­cket, das ein­fach und kun­den­freund­lich ist. Ein Bil­lig­ti­cket löse aber die Pro­ble­me des Nah­ver­kehrs nicht. „Das war schon der Feh­ler des 9‑Eu­ro-Tickets. Was nutzt mir ein 9‑Eu­ro-Ticket für einen Bus, der nicht fährt? Jetzt ver­su­chen wir es mit einem 49-Euro-Ticket. Aber der Bus fährt in vie­len Gegen­den noch immer nicht”, sag­te Sager der FAZ. „Statt dass wir uns mit grö­ße­ren Inves­ti­tio­nen in den Nah­ver­kehr beschäf­ti­gen, zer­bre­chen wir uns jetzt den Kopf, wie wir ein 49-Euro-Ticket finan­zie­ren kön­nen. Das ist eine absur­de Situa­ti­on, in die uns die Poli­tik gebracht hat.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Hal­te­stel­le, über dts Nachrichtenagentur

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