Lind­ner sieht „Balan­ce von Staat und Pri­vat nicht mehr im Lot”

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner (FDP) hält die Rol­le des Staa­tes in Deutsch­land für zu groß – obwohl zuletzt etwa bei der Bahn und dem Gesund­heits­sys­tem häu­fig von einem „kaputt­ge­spar­ten Staat” die Rede ist. „Auch unab­hän­gig von den Kri­sen­maß­nah­men ist die Balan­ce von Staat und Pri­vat nicht mehr im Lot”, sag­te Lind­ner dem „Han­dels­blatt” (Don­ners­tag­aus­ga­be). Der Umfang des öffent­li­chen Sek­tors, der Grad an Umver­tei­lung sowie die Steu­er- und Abga­ben­quo­te sei­en zu hoch. 

„Wir müs­sen nach und nach an einer Trend­wen­de in Rich­tung Dyna­mik, Beweg­lich­keit und mehr pri­va­ter Ver­ant­wor­tung arbei­ten”, so Lind­ner. Unter­stüt­zung erhält er vom Chef des Mün­che­ner Ifo-Insti­tuts, Cle­mens Fuest. „Die Geschich­te vom kaputt­ge­spar­ten Staat ist ein Mär­chen.” Es feh­le die Bereit­schaft, Pos­ten mit nied­ri­ger Prio­ri­tät zu kür­zen. Auch der Öko­nom Jens Süde­kum sagt: „Pau­scha­les Kaputt­spa­ren des Staa­tes hat es in den frü­hen 2000er-Jah­ren gege­ben, aber die ver­gan­ge­nen 20 Jah­re nicht mehr.” Das sei aller­dings „kein Zei­chen staat­li­cher Uner­sätt­lich­keit, son­dern spie­gelt ver­än­der­te Nach­fra­ge­mus­ter wider”. So wür­den die Men­schen älter und sicherheitsbedürftiger.

Foto: FDP-Par­tei­zen­tra­le, über dts Nachrichtenagentur

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