Mari­ne­ex­per­te gegen U‑Boot-Lie­fe­rung an Ukraine

Johan­nes Peters, Sicher­heits­exper­te an der Uni­ver­si­tät Kiel, hält die Lie­fe­rung deut­scher U‑Boote für einen Kriegs­ein­satz im Schwar­zen Meer gegen die rus­si­sche Mari­ne für unrea­lis­tisch. „Die For­de­rung von Mel­nyk zeigt nur, dass er wenig Ahnung von U‑Booten hat”, sag­te der Lei­ter der Abtei­lung Mari­ti­me Stra­te­gie und Sicher­heit am Insti­tut für Sicher­heits­po­li­tik dem „Spie­gel” in der aktu­el­len Aus­ga­be. Andrij Mel­nyk, inzwi­schen Vize-Außen­mi­nis­ter der Ukrai­ne, hat­te vor­ge­schla­gen, dass Deutsch­land U‑Boote der Klas­se „212A” an die Ukrai­ne abge­ben könnte. 

Die Bun­des­wehr hat sechs die­ser U‑Boote, sie gel­ten als moderns­te, kon­ven­tio­nel­le der Welt. Ein Ein­satz in der Ukrai­ne ist laut Peters aber nahe­zu aus­ge­schlos­sen. Die Aus­bil­dung der ukrai­ni­schen Sol­da­ten wür­de Jah­re dau­ern. Und eine Über­füh­rung der Boo­te ins Schwar­ze Meer sei kaum unbe­merkt mög­lich. Dazu wür­den die U‑Boote der Klas­se „212A” wich­ti­ge Diens­te in der Ost­see für die NATO leis­ten. Seit Kriegs­be­ginn in der Ukrai­ne und der Sabo­ta­ge der deutsch-rus­si­schen Nord-Stream-Pipe­lines ist die Beob­ach­tung und Ver­tei­di­gung des Unter­was­ser­raums dort noch wich­ti­ger gewor­den. Deutsch­land habe bei den tech­ni­schen Fähig­kei­ten, die dazu not­wen­dig sind, inner­halb der NATO ein „Allein­stel­lungs­merk­mal”, so Peters. Der Abzug eines der Boo­te wür­de sei­ner Ansicht nach die Sicher­heit der NATO bedro­hen. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: U‑Boot, über dts Nachrichtenagentur

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