Mel­nyk für „euro­päi­sche Pan­zer­al­li­anz” unter Füh­rung Deutschlands

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der ukrai­ni­sche Vize-Außen­mi­nis­ter Andrij Mel­nyk hat sich für eine „euro­päi­sche Pan­zer­al­li­anz” unter Füh­rung der Bun­des­re­gie­rung zur Lie­fe­rung von schwe­ren Waf­fen für sein Land aus­ge­spro­chen. Er wün­sche sich von Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD), „dass er end­lich die Zurück­hal­tung zum Bei­spiel beim Kampf­pan­zer Leo­pard und beim Schüt­zen­pan­zer Mar­der über­denkt”, sag­te der frü­he­re Bot­schaf­ter der Ukrai­ne dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Frei­tags­aus­ga­ben). „Die Argu­men­te, war­um die Pan­zer nicht an die Ukrai­ne gelie­fert wer­den, sind aus unse­rer Sicht gar nicht über­zeu­gend. Wenn die Bun­des­re­gie­rung kei­nen Allein­gang bei der Lie­fe­rung will, dann könn­te Deutsch­land dabei eine Füh­rungs­rol­le auf dem Kon­ti­nent ver­fol­gen, eine euro­päi­sche Pan­zer­al­li­anz schmieden.” 

Mel­nyk appel­lier­te an die Ampel­ko­ali­ti­on in Ber­lin, alles zu tun, „was der Ukrai­ne hilft, die­sen Angriff Russ­lands abzu­weh­ren und Men­schen­le­ben zu ret­ten. Und zwar heu­te und nicht irgend­wann.” Neben Leo­pard und Mar­der brau­che die Ukrai­ne wei­ter­hin deut­sche Pan­zer­fahr­zeu­ge vom Typ Fuchs und Wie­sel. „Was wir auch drin­gend benö­ti­gen, ist Muni­ti­on. Wir set­zen zum gro­ßen Teil west­li­che Waf­fen­sys­te­me ein und da passt nur die Muni­ti­on, die unse­re Part­ner her­stel­len. Für die nächs­ten Wochen und Mona­te ist des­halb die Auf­ga­be Num­mer eins zu sichern, dass die­se Muni­ti­on zügig ankommt.” Mel­nyk sag­te mit Blick auf den Besuch des ukrai­ni­schen Prä­si­den­ten Wolo­dym­yr Selen­skyj in Washing­ton, die Ame­ri­ka­ner blie­ben die wich­tigs­ten Ver­bün­de­ten, um die rus­si­sche Aggres­si­on abzu­weh­ren. „Es ist kein Zufall, dass wäh­rend sei­ner US-Stipp­vi­si­te ein neu­es Hilfs­pa­ket in Höhe von knapp 2 Mil­li­ar­den Dol­lar ver­kün­det wur­de, ein­schließ­lich der Patri­ot-Luft­ab­wehr­sys­te­me, die uns Deutsch­land ver­wehrt. Wir erwar­ten, dass der US-Kon­gress ein gewal­ti­ges Hilfs­pro­gramm in Höhe von 45 Mil­li­ar­den Dol­lar auf den Weg brin­gen wird, um die Ver­tei­di­gungs­fä­hig­keit der Ukrai­ne zu stär­ken.” Der rus­si­sche Prä­si­dent Wla­di­mir Putin wer­de sei­nen „per­fi­den Krieg” noch lan­ge fort­set­zen. „Die Ukrai­ner hof­fen, dass auch Kanz­ler Scholz und die Ampel­ko­ali­ti­on die­sem Bei­spiel der Ame­ri­ka­ner fol­gen wer­den, um die mili­tä­ri­sche Unter­stüt­zung mei­ner Hei­mat ohne Wenn und Aber mas­siv zu erhö­hen. Das schließt auch deut­sche Patri­ot-Sys­te­me ein”, so Melnyk.

Foto: Pan­zer-Trans­port auf der Auto­bahn, über dts Nachrichtenagentur

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