NRW-Ver­fas­sungs­schutz sieht Links­extre­mis­mus bei Klimaaktivisten

Düs­sel­dorf (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der Chef des nord­rhein-west­fä­li­schen Ver­fas­sungs­schut­zes, Jür­gen Kay­ser, sieht in sei­nem Bun­des­land Ver­bin­dun­gen zwi­schen Kli­ma­ak­ti­vis­ten und Links­extre­mis­ten. So hät­ten sich bei­spiels­wei­se in Lüt­zer­ath zivil­de­mo­kra­ti­sche Kli­ma­ak­ti­vis­ten mit dem schwar­zen Block zusam­men­ge­tan und Poli­zei­ket­ten ange­grif­fen. „Wir haben in Lüt­zer­ath gese­hen, dass ins­be­son­de­re bei der Groß­de­mons­tra­ti­on am 14. Janu­ar es Extre­mis­ten, ins­be­son­de­re im schwar­zen Block von unge­fähr 300 bis 400 Per­so­nen gelun­gen ist, auch ande­re Akteu­re, die wir eher dem zivil­de­mo­kra­ti­schen Spek­trum zurech­nen, mit­zu­ge­win­nen, Poli­zei­ket­ten zu über­ren­nen und sich auf Lüt­zer­ath zuzu­be­we­gen”, sag­te Kay­ser dem TV-Sen­der „Welt”.

„Da hat es nicht eine wirk­li­che Abgren­zung aus dem zivil­de­mo­kra­ti­schen Bereich gege­ben. Der weit über­wie­gen­de Pro­test war fried­lich und zivil­de­mo­kra­tisch, aber eini­ge Per­so­nen aus dem zivil­de­mo­kra­ti­schen Spek­trum haben sich eben auch die­sem schwar­zen Block ange­schlos­sen und sind mit ihm über die Poli­zei­ket­ten gelau­fen und haben hier kei­ne wirk­li­che Abgren­zung vor­ge­nom­men.” Sol­che Zusam­men­ar­beit von Kli­ma­ak­ti­vis­ten und Links­extre­mis­ten gebe es aber nicht nur spon­tan, son­dern wer­de teil­wei­se auch struk­tu­rell ange­bahnt, so Kay­ser: „Wir beob­ach­ten schon seit Län­ge­rem, dass es Ver­su­che gibt aus dem Bereich des Links­extre­mis­mus, zivil­de­mo­kra­ti­sche Bünd­nis­se – Grup­pen aus dem Bereich der Kli­ma­schutz­be­we­gung – für die eige­nen Zie­le und Zwe­cke der Links­extre­mis­ten zu ver­ein­nah­men. Wir bezeich­nen das als soge­nann­te ‘Stra­te­gie der Ent­gren­zung‘. Und das beob­ach­ten wir in letz­ter Zeit, zum Bei­spiel auch in Lüt­zer­ath.” Vor allem die Kli­ma­ak­ti­vis­ten von ‘Ende Gelän­de‘ distan­zier­ten sich Kay­ser zufol­ge nicht aus­rei­chend von Links­extre­mis­ten. „Eine Grup­pie­rung, die wir auch im Ver­fas­sungs­schutz­be­richt immer wie­der nen­nen ist zum Bei­spiel die Inter­ven­tio­nis­ti­sche Lin­ke, die sich als Ziel gesetzt hat, die ver­fas­sungs­mä­ßi­ge Ord­nung zu über­win­den, den Kapi­ta­lis­mus zu über­win­den. Und die­ses Bünd­nis wirkt auch mit in ver­schie­de­nen Bünd­nis­sen, zum Bei­spiel beim Bünd­nis ‘Ende Gelän­de‘, das wir des­we­gen auch als links­extre­mis­tisch beein­flusst bezeichnen.”

Foto: Kli­ma­pro­test, über dts Nachrichtenagentur

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