Post-Tarif­ver­hand­lun­gen in drit­ter Ver­hand­lungs­run­de gescheitert

Bei den Tarif­ver­hand­lun­gen für die rund 160.000 Tarif­be­schäf­tig­ten bei der Deut­schen Post haben die „Ver­ein­te Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft” (Ver­di) und die Arbeit­ge­ber in der drit­ten Ver­hand­lungs­run­de kein Ergeb­nis erzielt. „Das von den Arbeit­ge­bern vor­ge­leg­te Ange­bot ist weit von unse­ren For­de­run­gen ent­fernt”, sag­te die stell­ver­tre­ten­de Ver­di-Vor­sit­zen­de und Ver­hand­lungs­füh­re­rin Andrea Kocsis. „Die Arbeit­ge­ber waren nicht bereit, die Real­lohn­ein­bu­ßen der Beschäf­tig­ten auszugleichen.” 

Ins­be­son­de­re die lan­ge Lauf­zeit von 24 Mona­ten und die gerin­ge Ent­gelt­er­hö­hung im Jahr 2024 erhöh­ten das Risi­ko wei­te­rer Real­lohn­ver­lus­te, so die Arbeit­neh­mer­ver­tre­te­rin. Die zustän­di­ge Ver­di-Tarif­kom­mis­si­on hat auf ihrer Sit­zung am Frei­tag die Tarif­ver­hand­lun­gen für geschei­tert erklärt und lei­tet die Durch­füh­rung einer Urab­stim­mung ein. Die­se stellt eine Abstim­mung der Ver­di-Mit­glie­der bei der Deut­schen Post über die Durch­füh­rung eines Arbeits­kamp­fes dar. Tarif­kom­mis­si­on emp­fiehlt die Ableh­nung des Ange­bots. Ver­di for­dert für die Tarif­be­schäf­tig­ten bei der Deut­schen Post eine Ent­gelt­er­hö­hung von 15 Pro­zent bei einer Lauf­zeit des Tarif­ver­tra­ges von zwölf Mona­ten. Die Aus­bil­dungs­ver­gü­tun­gen sol­len zudem für jedes Aus­bil­dungs­jahr um 200 Euro pro Monat ange­ho­ben wer­den. Bei der Deut­schen Post sei­en fast 90 Pro­zent der Tarif­be­schäf­tig­ten in den Ent­gelt­grup­pen 1 bis 3 ein­grup­piert, wie Ver­di mit­teil­te. Das Monats­grund­ent­gelt in die­sen Ent­gelt­grup­pen betra­ge zwi­schen 2.108 und 3.090 Euro brut­to. Die­se Tarif­be­schäf­tig­ten sind Ver­di zufol­ge „im beson­de­ren Maße” von der hohen Infla­ti­on betrof­fen, da sie einen gro­ßen Anteil ihres Net­to­ein­kom­mens für Nah­rungs­mit­tel und Ener­gie auf­brin­gen müss­ten. Die letz­te Tarif­er­hö­hung im Janu­ar 2022 betrug zwei Pro­zent. Um ihrer For­de­rung Nach­druck zu ver­lei­hen, hat­te Ver­di in den ver­gan­ge­nen drei Wochen Beschäf­tig­te aller Arbeits­be­rei­che zu ganz­tä­gi­gen Warn­streiks auf­ge­ru­fen. Ins­ge­samt hat­ten sich nach Gewerk­schafts­an­ga­ben fast 100.000 Strei­ken­de an den Arbeits­kampf­maß­nah­men in die­ser Tarif­run­de betei­ligt. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Post­bo­tin, über dts Nachrichtenagentur

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