Städ­te­tag alar­miert über Bil­dungs­de­fi­zi­te bei jun­gen Menschen

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Der Deut­sche Städ­te­tag zeigt sich besorgt über Bil­dungs­män­gel bei jun­gen Men­schen und for­dert ein gemein­sa­mes Vor­ge­hen von Bund, Län­dern und Kom­mu­nen. „Die Bil­dungs­de­fi­zi­te in Deutsch­land sind alar­mie­rend”, sag­te Haupt­ge­schäfts­füh­rer Hel­mut Dedy den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben). „Wir appel­lie­ren an Bund und Län­der, Bil­dungs­de­fi­zi­te bei Kin­dern und Jugend­li­chen ent­schie­de­ner zu bekämpfen.” 

Stu­di­en zeig­ten, dass Bil­dungs­män­gel in Deutsch­land aktu­ell wie­der zunäh­men. „Jugend­li­che ohne Schul­ab­schluss oder mit abge­bro­che­ner Aus­bil­dung gehen belas­tet in ihr wei­te­res Leben”, mahn­te Dedy. Geschei­ter­te Bil­dungs­bio­gra­fien beför­der­ten die sozia­le Spal­tung. „Das ist für uns nicht akzep­ta­bel und das kön­nen wir uns auch ange­sichts des Fach­kräf­te­man­gels nicht leis­ten.” Der von Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger (FDP) für das neue Jahr geplan­te Bil­dungs­gip­fel kön­ne nur ein Start­schuss sein. Es müss­ten Wei­chen für einen koope­ra­ti­ven Föde­ra­lis­mus gestellt wer­den. Not­wen­dig sei „eine enge­re, insti­tu­tio­nel­le und deut­lich inten­si­ve­re Zusam­men­ar­beit von Bund, Län­dern und Städ­ten”, beton­te Dedy. „Und wir brau­chen end­lich eine gemein­sa­me Arbeits­grup­pe, in der alle Ebe­nen dau­er­haft zusam­men­kom­men und für die Kin­der und Jugend­li­chen ein län­ger­fris­tig ange­leg­tes Stär­kungs- und Sicher­heits­netz span­nen.” Neben Aus­bau, Sanie­rung und Digi­ta­li­sie­rung der Schu­len gehe es um „die Her­ku­les­auf­ga­be einer päd­ago­gisch qua­li­fi­zier­ten Ganz­tags­be­treu­ung”, sag­te der Haupt­ge­schäfts­füh­rer. Benach­tei­lig­te Kin­der und Jugend­li­che müss­ten bes­ser erreicht wer­den. „Das alles klappt nur mit einer Kul­tur der Zusam­men­ar­beit über die Ebe­nen hin­weg.” Die Sor­ge der Städ­te grün­det auch auf dem aktu­el­len IQB-Bil­dungs­trend, der vom Insti­tut zur Qua­li­täts­ent­wick­lung im Bil­dungs­we­sen erstellt wird. Danach ist der Anteil der Schü­ler, die den Regel­stan­dard in Lesen und Mathe­ma­tik errei­chen, zwi­schen 2016 und 2021 um acht bis zehn Pro­zent gesun­ken. Gleich­zei­tig hat der Anteil der Kin­der, die am Ende der vier­ten Klas­se den Min­dest­stan­dard ver­feh­len, in allen Berei­chen um sechs bis acht Pro­zent­punk­te zuge­nom­men. Und die Leis­tungs­un­ter­schie­de zwi­schen Kin­dern mit Zuwan­de­rungs­hin­ter­grund und Kin­dern aus pri­vi­le­gier­te­ren Fami­li­en sind wei­ter ange­wach­sen. Zu dem Bil­dungs­gip­fel am 15. März sind Ver­tre­ter von Bund, Län­dern, Kom­mu­nen und Wis­sen­schaft eingeladen.

Foto: Jugend­li­che Leser, über dts Nachrichtenagentur

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