Wei­te­re Schie­ße­rei in Jeru­sa­lem – Aus­wär­ti­ges Amt alarmiert

Jerusalem/Berlin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Gewalt­spi­ra­le in Isra­el nimmt wie­der Fahrt auf: Bei einer Schie­ße­rei vor dem Ein­gang der Davids­stadt, einer berühm­ten archäo­lo­gi­schen Fund­stel­le in Jeru­sa­lem, wur­den am Sams­tag ein 45-jäh­ri­ger Vater und sein 22-jäh­ri­ger Sohn ver­letzt, nach­dem ein 13-jäh­ri­ger Jun­ge, mut­maß­lich Paläs­ti­nen­ser aus Ost-Jeru­sa­lem, das Feu­er eröff­net hat­te. Am Frei­tag­abend waren in einer israe­li­schen Sied­lung in Ost-Jeru­sa­lem sie­ben Per­so­nen von einem Paläs­ti­nen­ser vor einer Syn­ago­ge erschos­sen und drei wei­te­re ver­letzt wor­den. Der Angrei­fer wur­den von Sicher­heits­kräf­ten eben­falls erschossen. 

Die Hamas bekann­te sich zu dem Anschlag und bekam dafür am Sams­tag loben­de Wor­te von der His­bol­lah aus dem Liba­non. Es habe sich um „Ver­gel­tung” für eine Raz­zia der israe­li­schen Armee im Flücht­lings­la­ger Dschen­in am Don­ners­tag im Nor­den des West­jor­dan­lan­des gehan­delt, bei der neun Paläs­ti­nen­ser getö­tet und 20 wei­te­re ver­letzt wur­den. Anschlie­ßend hat­te es aus und auf den Gaza­strei­fen gegen­sei­ti­gen Beschuss gege­ben. Eine Spre­che­rin des Aus­wär­ti­gen Amts erklär­te am Sams­tag in Bezug auf den Anschlag vom Frei­tag­abend: „Wir ver­ur­tei­len den grau­en­haf­ten Ter­ror­an­griff in Ost-Jeru­sa­lem auf das Schärfs­te. Am Inter­na­tio­na­len Holo­caust-Gedenk­tag jüdi­sche Gläu­bi­ge vor einer Syn­ago­ge anzu­grei­fen, wäh­rend sie Shabat bege­hen, ist abscheu­lich und ein Ver­bre­chen, das durch nichts zu recht­fer­ti­gen ist.” Die Spi­ra­le der Gewalt, die in die­sem Jahr bereits zu vie­le Opfer auf bei­den Sei­ten gefor­dert habe, dür­fe sich nicht wei­ter­dre­hen. „Mehr denn je bedarf es der Zusam­men­ar­beit und des Dia­logs zwi­schen Isra­el und den paläs­ti­nen­si­schen Behör­den, um dem Ter­ror den Boden zu ent­zie­hen”, sag­te die Spre­che­rin in Berlin.

Foto: Poli­zei­ab­sper­rung in Isra­el, über dts Nachrichtenagentur

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