Tür­kei: Neue rus­sisch-ukrai­ni­sche Ver­hand­lun­gen in Istanbul

Istanbul - Stadt - Aussicht - Schiff - Meer - Türme - Türkei Foto: Sicht auf Istanbul, Urheber: dts Nachrichtenagentur

In Istan­bul sol­len am Diens­tag­vor­mit­tag neue Frie­dens­ver­hand­lun­gen zwi­schen der Ukrai­ne und Russ­land beginnen.

Dele­ga­tio­nen bei­der Län­der tra­fen am spä­ten Mon­tag­abend ein. Es sind die ers­ten per­sön­li­chen Gesprä­che seit mehr als zwei Wochen. Begin­nen sol­len sie um 10:00 Uhr Orts­zeit – 09:00 Uhr deut­scher Zeit. Die Hoff­nun­gen auf gro­ße Fort­schrit­te sind aber gering. Der ukrai­ni­sche Prä­si­dent Wolo­dym­yr Selen­skyj hat­te zuletzt zwar erklärt, Neu­tra­li­tät in Betracht zu zie­hen, die For­de­run­gen Russ­lands gehen aber deut­lich weiter.

Auch meh­re­re Poli­tik­wis­sen­schaft­ler mel­de­ten Zwei­fel gegen­über dem For­mat und an den Absich­ten des tür­ki­schen Prä­si­den­ten Recep Tayyip Erdo­gan an. „Ganz bestimmt ist Erdo­gan kein Frie­dens­en­gel”, sag­te der ehe­ma­li­ge Direk­tor der Aka­de­mie für Poli­ti­sche Bil­dung in Tutz­ing, Hein­rich Ober­reu­ter, der „Bild”. Er mache das „mit Sicher­heit nicht nur aus huma­ni­tä­ren Grün­den”. Erdo­gan zie­le mit der erneu­ten Ein­la­dung zu Frie­dens­ge­sprä­chen auf innen­po­li­ti­sche und inter­na­tio­na­le Pres­ti­ge-Gewin­ne ab.

Auch die Poli­to­lo­gin Ursu­la Münch sieht die Gesprä­che mit Skep­sis. „Ich traue den Frie­dens­ge­sprä­chen nicht und hal­te sie für eine Ver­zö­ge­rungs­tak­tik”, sag­te sie der Zei­tung. „Ins­ge­samt bin ich skep­tisch, ob wir mit den Gesprä­chen nicht nur in einer fal­schen Sicher­heit gewo­gen wer­den”. Münch füg­te hin­zu, dass sie befürch­te, „dass sol­che Gesprä­che im Grun­de von rus­si­scher Sei­te aus betrie­ben wer­den, um Zeit zu gewinnen”.

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