Deut­sche Bahn: 78 Fahr­kar­ten­au­to­ma­ten der Bahn in 2018 gesprengt

Deutsche Bahn - Fahrkartenautomat - Ticketautomat - Mann - Frau - Bahnsteig Foto: Fahrkartenautomat der Deutsche Bahn am Bahnsteig, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Im ver­gan­ge­nen Jahr sind 78 Ticket­au­to­ma­ten der Deut­schen Bahn gesprengt worden.

Das berich­tet die „Welt am Sonn­tag” unter Beru­fung auf die Jah­res­sta­tis­tik der Bun­des­po­li­zei. Dem­nach nahm die Zahl wegen bes­se­rer Sicher­heits­maß­nah­men ab, 2017 hat­te die Zahl noch 93 Fäl­le betragen.

Für die Spren­gun­gen lei­te­ten die Täter ent­we­der ein zünd­fä­hi­ges Gas­ge­misch in die Gerä­te oder ver­wen­de­ten Pyro­tech­nik, um an Geld zu gelan­gen, berich­tet die Zei­tung wei­ter. Die Bun­des­po­li­zei warnt, dass die Explo­sio­nen gefähr­lich sein kön­nen, weil die Täter kei­ne Rück­sicht auf das Leben von Fahr­gäs­ten und Pas­san­ten neh­men wür­den. „In weni­gen Ein­zel­fäl­len haben die Täter den Auto­ma­ten gesprengt und ein Total­ver­lust war zu bekla­gen”, teil­te die Bahn auf Anfra­ge mit.

Nach ihren Anga­ben stieg aller­dings die Zahl der Auto­ma­ten­auf­brü­che erst­mals seit drei Jah­ren wie­der an – auf ins­ge­samt 330 Fäl­le. „Wir haben im vori­gen Jahr allein 52 Fäl­le von Auf­brü­chen bear­bei­tet. Das ist ein Zuwachs um mehr als 15 Pro­zent”, sag­te Poli­zei­haupt­kom­mis­sar Chris­ti­an Alten­ho­fen von der Bun­des­po­li­zei­di­rek­ti­on Koblenz der „Welt am Sonntag”.

Für die Bun­des­län­der Hes­sen, Rhein­land-Pfalz und Saar­land gebe es seit 2017 eine „stei­gen­de Ten­denz” bei die­sem Delikt. Ver­ant­wort­lich dafür sind vor allem das Rhein-Main-Gebiet als Hot­spot und Nord­hes­sen, wo ein Seri­en­tä­ter sein Unwe­sen treibt. Den Sach­scha­den bezif­fe­re die Bahn auf meh­re­re Mil­lio­nen Euro (2017: 3,1 Mil­lio­nen Euro). Der voll­stän­di­ge Ersatz eines Auto­ma­ten kos­te bis zu 30.000 Euro, der Scha­den über­stei­ge dabei die Beu­te um ein Viel­fa­ches, berich­tet die Zei­tung weiter.

Die Bahn führt als Grund für den Rück­gang bei den Spren­gun­gen bes­se­re Sicher­heits­maß­nah­men an. „Ein Groß­teil unse­rer 6.500 Auto­ma­ten ver­fügt über Farb­pa­tro­nen, die bei einer Mani­pu­la­ti­on das Geld wert­los und den Auf­bruch zweck­los machen”, so die Bahn. Die Farb­pa­tro­nen fär­ben die Geld­schei­ne bei Erschüt­te­rung mit Tin­te ein und machen das Geld dadurch unbrauchbar.

Ticket­au­to­ma­ten wer­den meist dort auf­ge­sprengt oder auf­ge­bro­chen, wo kei­ne Video­ka­me­ras instal­liert sind. Der­zeit gibt es rund 7.000 Kame­ras auf 1.000 Bahn­hö­fen. Laut Bun­des­po­li­zei wur­den auf Bahn­hö­fen und in Zügen im ver­gan­ge­nen Jahr 1.815 Straf­ta­ten (2017: 1.943 Taten) mit­tels Video­über­wa­chung auf­ge­klärt. Die Zahl der Taschen- und Gepäck­dieb­stäh­le auf Bahn­hö­fen und in Zügen sei auf 23.731 Fäl­le zurück­ge­gan­gen, heißt es in der Jah­res­sta­tis­tik der Bun­des­po­li­zei, über wel­che die „Welt am Sonn­tag” berich­tet. Im Jahr 2017 waren es noch 31.000. Wer eine Spreng­stoff­ex­plo­si­on her­bei­führt, wird laut Straf­ge­setz­buch mit einer Haft­stra­fe von min­des­tens einem Jahr bestraft.

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