Güters­loh: Lau­ter­bach ver­langt Lock­down wegen Corona-Ausbruch

Karl Lauterbach - SPD-Politiker - Mediziner - Gesundheitswissenschaftler Foto: SPD-Politiker Karl Lauterbach, Urheber: dts Nachrichtenagentur

SPD-Gesund­heits­exper­te Karl Lau­ter­bach ver­langt die umge­hen­de Ver­hän­gung eines regio­na­len Lock­downs durch den Land­kreis Gütersloh.

„Bund und Län­der haben Kon­takt- und Aus­geh­be­schrän­kun­gen für den Fall von mehr als 50 Neu­in­fek­tio­nen pro Woche bei 100.000 Ein­woh­nern ver­ein­bart. Wann soll die­se Rege­lung zur Anwen­dung kom­men wenn nicht jetzt im Land­kreis Güters­loh”, sag­te Lau­ter­bach dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Sams­tag­aus­ga­ben).

Die Qua­ran­tä­ne der Beschäf­tig­ten kön­ne nicht „sau­ber” über­wacht wer­den, es fehl­ten Adres­sen Betrof­fe­ner und das Unter­neh­men zei­ge sich wenig koope­ra­tiv, beklag­te der SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te. Lau­ter­bach for­der­te die kom­plet­te Still­le­gung der Arbeit in dem Fleisch­be­trieb. „Der Betrieb müss­te still­ste­hen, bis akzep­ta­ble Hygie­ne­be­din­gun­gen herr­schen”, so der SPD-Politiker.

Nach Anga­ben des Land­krei­ses wur­de die Fabrik in Rhe­da-Wie­den­brück für 14 Tage geschlos­sen. Nach­lauf­ar­bei­ten sind unter Arbeits­qua­ran­tä­ne-Bedin­gun­gen aller­dings noch mög­lich. „Ich hal­te die Situa­ti­on für brand­ge­fähr­lich, die Ein­däm­mung des Virus wird ver­schleppt”, sag­te der Sozi­al­de­mo­krat. „Es muss in dem Betrieb erheb­li­che Ver­stö­ße gegen Hygie­ne­re­ge­lun­gen gege­ben haben. Andern­falls wäre ein Aus­bruch in die­ser Grö­ßen­ord­nung undenk­bar”, sag­te Lauterbach.

Er rief die Füh­rung des Fleisch­kon­zerns zur Zusam­men­ar­beit auf: „Vol­le Koope­ra­ti­on ist ange­sichts die­ser voll­kom­men unkal­ku­lier­ba­ren Gefähr­dungs­la­ge das Min­des­te”, sag­te Lau­ter­bach dem RND. Beim Fleisch­pro­du­zen­ten Tön­nies in Rhe­da-Wie­den­brück sind mitt­ler­wei­le 1.029 Mit­ar­bei­ter posi­tiv auf das Virus getes­tet wor­den. Dies teil­te der Land­rat des Krei­ses Güters­loh, Sven-Georg Ade­nau­er (CDU), am Sams­tag in Güters­loh mit.

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