Nachdem am Hauptbahnhof eine Gruppe von außergewöhnlich gekleidete Menschen „Allahu Akbar” gerufen haben sollen, kamen umgehend Einsatzkräfte dorthin.
Die Polizei Köln hat heute am späten Vormittag zehn junge Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren im Kölner Hauptbahnhof festgehalten, nachdem diese laut Zeugenaussagen kurz zuvor auf dem Vorplatz „Allahu Akbar” gerufen haben sollen. Hierbei trugen sie lange Gewänder mit Westen.
Umgehend entsandte Einsatzkräfte sperrten den Bereich weiträumig ab und suchten mit Unterstützung von Beamten der Bundespolizei den Bereich des Bahnhofs nach den Verdächtigen ab. Hierbei trafen sie insgesamt zehn Personen an, auf die die Beschreibung des Zeugen zutraf. Einsatzkräfte brachten sie zur Dienststelle, wo Ermittler des Staatsschutzes sie überprüften und befragten.
Nach den Befragungen und dem derzeitigem Ermittlungsstand besteht gegen die zehn Männer in Bezug auf das beschriebene Verhalten kein strafrechtlicher Vorwurf. Lediglich in einem Fall fanden die Ermittler ein Einhandmesser. Diesbezüglich leiteten sie ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.
Insgesamt dauerte der Polizeieinsatz etwa eine Stunde.
Nachtrag vom 05. Mai 2019 um 17:18 Uhr:
Mittlerweile hat der Polizeipräsident Uwe Jacob eine öffentliche Stellungnahme veröffentlicht.
Nach den Vorwürfen zum gestrigen Polizeieinsatz am Kölner Hauptbahnhof, stellt Polizeipräsident Uwe Jacob klar: „Ich weise die Vorwürfe gegen meine Beamten entschieden zurück, dass ihr Handeln von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geprägt war. Insbesondere verwahre ich mich gegen die Beleidigungen und Herabwürdigungen in den sozialen Medien. Hier werden meine Beamten, die jeden Tag rund 1000 Einsätze, vielfach unter Gefährdung ihrer Gesundheit, für die Sicherheit der Kölner Bürgerinnen und Bürger wahrnehmen, mit Nazis verglichen und als dumm und ekelhaft bezeichnet.
Als Polizeipräsident bin ich für die Sicherheit der Menschen in Köln mitverantwortlich und nehme diese Verantwortung sehr ernst. Wiederholt machen wir seit längerem deutlich, warum die Gegend um den Dom und den Hauptbahnhof in einem besonderen Fokus der Polizei steht. Deshalb reagieren wir mit der erforderlichen Konsequenz auf Situationen, die Menschen Angst machen und den Anschein erwecken, dass erhebliche Gefahren drohen. Nicht zuletzt, weil es auch darum geht, Gesundheit und Leben der eingesetzten Polizeibeamten zu schützen.
Mit Blick auf den Inhalt des Notrufs, der bei uns eingegangen ist, wäre ein „kurzes persönliches Gespräch” mit den benannten Männern, wie es jetzt als Möglichkeit in der Öffentlichkeit dargestellt wird, absolut ungeeignet gewesen.
Ich werde zu unzutreffenden Pressemitteilungen einzelner Verbände und Organisationen, die hierzu veröffentlicht wurden, im Polizeibeirat Stellung nehmen.
Es ist mir wichtig zu betonen, dass in keiner Weise aus dem Einschreiten der Polizeibeamten ein Vorwurf rassistischen oder religiös unsensiblen Handelns abzuleiten ist. Es ging ausschließlich darum, Menschen zu schützen, die sich in derartigen Situationen auf ihre Polizei Köln verlassen können.
Mit dem heutigen Wissensstand bedauere ich, dass unbescholtene Bürger von diesen Maßnahmen betroffen waren und biete ihnen ein persönliches Gespräch an. Ich werde auf diese Menschen zugehen”