Desta­tis: Deutsch­land belegt EU-Spit­zen­platz bei Nachbarschaftslärm

Haus - Häuser - Bäume - Wohnungen - Fenster - Wohnhäuser Foto: Sicht auf Wohnhäuser, Urheber: dts Nachrichtenagentur

In Deutsch­land haben sich rund 28 Pro­zent der Bevöl­ke­rung im Jahr 2018 in ihrem Wohn­um­feld durch Ver­kehrs- oder Nach­bar­schafts­lärm beläs­tigt gefühlt.

Inner­halb der Euro­päi­schen Uni­on (EU) ver­zeich­ne­te neben Deutsch­land nur Mal­ta einen solch hohen Anteil an gefühl­ter Lärm­be­läs­ti­gung, teil­te das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) unter Beru­fung auf die Sta­tis­tik EU-SILC (Euro­pean Uni­on Sta­tis­tics on Inco­me and Living Con­di­ti­ons) am Don­ners­tag mit, die jähr­lich Ergeb­nis­se zu Ein­kom­men, Armut und Lebens­be­din­gun­gen in den EU-Mit­glied­staa­ten lie­fert. Im Ver­gleich zu 2017 (26 Pro­zent) stieg der Wert damit um knapp zwei Prozentpunkte.

In Län­dern wie Kroa­ti­en, Ungarn, Est­land und Bul­ga­ri­en ist der Bevöl­ke­rungs­an­teil, der sich 2018 durch Lärm im Wohn­um­feld beläs­tigt fühl­te, im EU-Ver­gleich am nied­rigs­ten (jeweils unter 10 Pro­zent). Der EU-Durch­schnitt lag bei 18 Pro­zent. Neben der wahr­ge­nom­me­nen Lärm­be­läs­ti­gung wur­den die Men­schen auch nach der Beläs­ti­gung durch Ver­schmut­zung und Kri­mi­na­li­tät im Wohn­um­feld sowie zu Män­geln inner­halb der Woh­nung bezie­hungs­wei­se des Hau­ses befragt.

Ein Vier­tel der Bevöl­ke­rung (25 Pro­zent) in Deutsch­land nahm Ver­schmut­zung oder ande­re Umwelt­be­las­tun­gen durch Indus­trie, Stra­ßen- oder Flug­ver­kehr im Wohn­um­feld wahr, so das Sta­tis­tik­amt. Hier lag Deutsch­land im EU-Ver­gleich eben­falls im vor­de­ren Feld: Nur in Mal­ta (30 Pro­zent) nah­men antei­lig mehr Men­schen eine sol­che Belas­tung wahr. Am wenigs­ten teil­ten die­se Ein­schät­zung mit 6 Pro­zent die Men­schen in Kroa­ti­en und Schwe­den. Der EU-Durch­schnitt lag bei 15 Prozent.

13 Pro­zent der Bevöl­ke­rung in Deutsch­land bejah­ten die Fra­ge danach, ob es Kri­mi­na­li­tät, Gewalt oder Van­da­lis­mus im eige­nen Wohn­um­feld gebe, so die Sta­tis­ti­ker wei­ter. Damit liegt der Anteil knapp über dem EU-Durch­schnitt von 12 Pro­zent. Mit rund 22 Pro­zent war der Anteil in Bul­ga­ri­en am höchs­ten und mit knapp 3 Pro­zent in Kroa­ti­en am nied­rigs­ten. Auf die Fra­ge nach wahr­ge­nom­me­nen Män­geln in der Woh­nung bezie­hungs­wei­se im Haus gab in Deutsch­land rund jede ach­te Per­son (13 Pro­zent) an, Feuch­tig­keits- oder Schim­mel­pro­ble­me zu haben. Das ent­sprach in etwa dem EU-Durch­schnitt von 14 Pro­zent, so das Bundesamt.

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