Die Bürger in Deutschland kaufen weiterhin deutlich mehr Klopapier als in den Monaten vor der Coronakrise.
Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag nach einer Sonderauswertung experimenteller Daten mit. Die Verkaufszahlen von Toilettenpapier waren demnach in der 43. Kalenderwoche mehr als doppelt so hoch (+139 Prozent) wie im Durchschnitt der Vorkrisenmonate August 2019 bis Januar 2020. In der Folgewoche fiel das Plus mit 84 Prozent geringer aus.
Der Absatz von Desinfektionsmitteln stieg in den vergangenen Wochen unterdessen wieder kontinuierlich und erreichte in der 44. Kalenderwoche mehr als das Doppelte (+104 Prozent) des Vorkrisen-Durchschnitts. Die sehr hohen Absatzzahlen aus der Phase vor und während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 als sich der Absatz von Desinfektionsmittel gegenüber dem Vorkrisen-Durchschnitt zeitweise mehr als verachtfacht hatte werden aktuell nicht beobachtet.
In der 43. und 44. Kalenderwoche wurden auch bestimmte Lebensmittel wieder spürbar häufiger eingekauft. So lag beispielsweise der Absatz der Backzutaten Mehl (+101 Prozent), Hefe (+74 Prozent) und Zucker (+63 Prozent) in der 44. Kalenderwoche wieder deutlich über dem Vorkrisen-Durchschnitt. Auch diese Anstiege erreichten dabei nicht die starken Absatzzuwächse aus der Zeit rund um den ersten Lockdown.
Möglicherweise zeigten somit die Appelle aus Politik und von Wirtschaftsverbänden zumindest teilweise Wirkung: Diese hatten wiederholt mitgeteilt, dass die Versorgungslage mit Gütern des täglichen Bedarfs gesichert sei und es keine Notwendigkeit für „Hamsterkäufe” gebe.