Amts­ärz­te: Ute Tei­chert for­dert kon­se­quen­ten Lockdown

Polizeieinsatz 09.10.2019 - Halle (Saale) - Absperrung - Polizeiauto - Wagen Foto: Polizeieinsatz 09.10.2019 in Halle (Saale), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die deut­schen Amts­ärz­te haben die Rück­kehr in einen har­ten Lock­down gefordert.

„Die Coro­na-Pan­de­mie ist noch nicht vor­über”, sag­te die Vor­sit­zen­des des Bun­des­ver­bands der deut­schen Amts­ärz­te, Ute Tei­chert, der „Rhei­ni­schen Post”. Ganz im Gegen­teil: „Wir befin­den uns mit­ten in der drit­ten Wel­le”. Die Imp­fun­gen könn­ten die­se in den kom­men­den Wochen noch nicht bre­chen. „Daher ist es jetzt ent­schei­dend, mit den Fall­zah­len her­un­ter­zu­kom­men. Dies ist nur mit einem kon­se­quen­ten Lock­down machbar”.

Tei­chert warn­te vor Öff­nungs­schrit­ten. „Locke­run­gen füh­ren dazu, dass die Men­schen vie­le Kon­tak­te haben. Ver­bun­den mit den hohen Fall­zah­len macht das die Nach­ver­folg­bar­keit für die Gesund­heits­äm­ter schwie­rig bis unmög­lich. Und wenn wir die Kon­tak­te von Infi­zier­ten nicht nach­ver­fol­gen kön­nen, dann gerät die Pan­de­mie voll­ends außer Kon­trol­le”, so die Amts­ärz­tin. Sie kri­ti­sier­te einen Per­so­nal­man­gel in den Behör­den. „Lei­der sind die Gesund­heits­äm­ter wei­ter­hin per­so­nell unter­be­setzt. Die Hilfs­kräf­te sind zwar unver­zicht­bar, aber es fehlt an Fach­per­so­nal. Die Hilfs­kräf­te sind meist nur weni­ge Wochen bis Mona­te vor Ort”, so Teichert.

Zugleich mahn­te sie Kon­zep­te für die Zeit nach dem Lock­down an. „Wich­tig ist: Der Lock­down allein reicht nicht aus. Par­al­lel müs­sen wir kon­kre­te Kon­zep­te ent­wi­ckeln, wie mit einer ver­nünf­ti­gen Test- und Impf­stra­te­gie und Apps zur digi­ta­len Kon­takt­per­so­nen­ver­fol­gung wie der Luca-App Locke­run­gen mög­lich sind – aber erst, wenn die Fall­zah­len unten sind”. Zu die­ser Stra­te­gie gehö­re auch, genau zu erklä­ren, wie Men­schen und Insti­tu­tio­nen vor­ge­hen sol­len, wenn ein Schnell­test eine Infek­ti­on mit SARS-CoV‑2 anzeigt. „Das muss über­all kom­mu­ni­ziert wer­den. Es ist ja dann immer ein PCR-Kon­troll­test nötig. Der lapi­da­re Hin­weis „Mel­den Sie sich bei Ihrem Haus­arzt oder Gesund­heits­amt” reicht nicht aus und lässt vie­le hilf­los zurück”, sag­te Teichert.

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