BAMF: Vie­le Asyl­an­trag­stel­ler nicht in Durch­rei­se­land registriert

Flüchtlinge - Balkanroute - Bettlaken - Germany help - Menschen Foto: Flüchtlinge auf der Balkanroute, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Regis­trie­rung von Asyl­su­chen­den auf den Migra­ti­ons­rou­ten nach und durch Euro­pa bleibt laut dem BAMF oft aus.

Nur jeder zwei­te in Deutsch­land ankom­men­de Asyl­be­wer­ber wur­de vor­her bereits von einem Staat an den EU-Außen­gren­zen oder den Durch­rei­se­län­dern fest­ge­stellt und in der EU-Daten­bank Euro­dac ein­ge­tra­gen. Das berich­tet die „Welt am Sonn­tag” unter Beru­fung auf das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge (BAMF). Dem­nach hat­ten „2021 bis Ende Novem­ber 53 Pro­zent der Erst­an­trag­stel­ler ab 14 Jah­ren kei­nen Euro­dac-Tref­fer verzeichnet”.

Nach­dem Asyl­su­chen­de in Deutsch­land bei der Ein­rei­se auf­ge­grif­fen wer­den oder sich selbst bei den Behör­den mel­den, um einen Asyl­an­trag zu stel­len, wer­den Fin­ger­ab­drü­cke genom­men, um zu schau­en, ob er bereits in einem ande­ren EU-Land regis­triert wur­de oder in einer Kri­mi­na­li­täts­da­ten­bank gespei­chert ist. Die­ses Pro­ze­de­re, das bei allen 74.837 Erst­an­trag­stel­lern ab 14 Jah­ren durch­ge­führt wur­de, ergab laut BAMF nur bei 35.245 einen Euro­dac-Tref­fer. Für Alex­an­der Throm, den innen­po­li­ti­schen Spre­cher der Uni­ons­frak­ti­on im Bun­des­tag, führt die häu­fig aus­blei­ben­de Regis­trie­rung „die Dys­funk­tio­na­li­tät des Dub­lin-Sys­tems dras­tisch vor Augen”.

Regis­trie­rung und Rück­über­stel­lung von wei­ter­wan­dern­den Asyl­be­wer­bern sei­en Grund­be­din­gun­gen für ein EU-Asyl­sys­tem, so der CDU-Poli­ti­ker in der „Welt am Sonn­tag”. Die Ampel-Koali­ti­on müs­se mit aller Kon­se­quenz auf die Ein­hal­tung der Euro­dac-Ver­ord­nung bestehen. „Durch Umver­tei­lung ande­re EU-Staa­ten trotz der Regis­trie­rungs­män­gel über­pro­por­tio­nal zu ent­las­ten, wie es der Koali­ti­ons­ver­trag vor­sieht, ist das fal­sche Signal”.

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