Ber­lin: Steu­er­be­schei­de kön­nen län­ger als üblich dauern

Solidaritätszuschlag - Steuerbescheid - Soli - Steuererklärung Foto: Sicht auf eine Berechnung des Solidaritätszuschlages, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Arbeit­neh­mer wer­den wegen der Coro­na­kri­se in die­sem Jahr län­ger auf ihren Steu­er­be­scheid war­ten müs­sen als sonst.

„Es kann sein, dass die Bear­bei­tung in die­sem Jahr etwas län­ger dau­ert, weil die Finanz­äm­ter der­zeit zahl­rei­che Zusatz­auf­ga­ben schul­tern müs­sen”, sag­te der Chef der Deut­schen Steu­er­ge­werk­schaft, Tho­mas Eigen­tha­ler, dem „Tages­spie­gel” (Frei­tag­aus­ga­be). Die Finanz­äm­ter wür­den der­zeit mit Anträ­gen von Unter­neh­men über­häuft, Vor­aus­zah­lun­gen zu sen­ken oder Steu­ern zu stunden.

Was frü­her Neben­auf­ga­ben gewe­sen sein, mache jetzt den Groß­teil der Arbeit in der Finanz­ver­wal­tung aus, sag­te Eigen­tha­ler. Vie­le Steu­er­erklä­run­gen von Arbeit­neh­mern wür­den daher wahr­schein­lich von den Sach­be­ar­bei­tern durch­ge­wun­ken. „Es gibt natür­lich kei­ne aus­drück­li­chen Anwei­sun­gen dazu. Aber wenn der Arbeits­an­fall rie­sig ist, muss man die Ampel schon mal auf „grün” schal­ten.” Das wer­de auch jetzt pas­sie­ren. „Wir kön­nen ja nicht in den nächs­ten zehn Jah­ren eine Bug­wel­le von Arbeit vor uns her­schie­ben”, so der Gewerkschaftschef.

Eigen­tha­ler hält es aber nicht für nötig, den Stich­tag für die Abga­be der Ein­kom­men­steu­er­erklä­rung (31. Juli 2020) zu ver­schie­ben und auf Ver­spä­tungs­zu­schlä­ge zu ver­zich­ten. Die Ämter wür­den jedoch kulant reagie­ren, wenn ein Steu­er­zah­ler in die­sem Jahr mehr Zeit braucht. „Ich bin sicher, dass die Finanz­äm­ter völ­lig unbü­ro­kra­tisch die Abga­be­frist ver­län­gern, wenn jemand im Juli anruft und sagt, dass er die Frist nicht ein­hal­ten kann”, sag­te Eigenthaler.

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