Das Bundesgesundheitsministerium warnt davor, nach einer Corona-Impfung Fotos von Impfpässen in den sozialen Netzwerken zu teilen.
Man rate grundsätzlich dazu, möglichst wenig persönliche Daten im Netz zu veröffentlichen, zitiert die „Welt am Sonntag” das Ministerium. „Das gilt auch für die Daten aus dem persönlichen Impfpass”, hieß es. Dabei sind sensible Daten wie Name, Impftermin und die Chargennummer des Impfstoffs erkennbar. Sie lassen sich missbrauchen – etwa, um falsche Impf-Nebenwirkungen an das zuständige Paul-Ehrlich-Institut zu melden.
Eine Sprecherin des PEI räumte auf Anfrage der Zeitung ein, „dass mit einer solchen Chargenbezeichnung natürlich auch falsche Verdachtsfallmeldungen generiert werden können”. Wer eine Chargennummer und den dazugehörigen Impftermin kennt, kann über das Internetportal „nebenwirkungen.bund.de” oder die „SafeVac-App” des PEI eine plausibel wirkende Meldung abgeben. Dafür müssen Nutzer keinen Namen und auch keine Kontaktdaten hinterlassen.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar sieht zudem auch Risiken für die Impfpass-Besitzer selbst. Durch die Priorisierung beim Impfen ließen sich gerade bei jungen Menschen Rückschlüsse auf ernste Vorerkrankungen schließen. Die Betreiber von sozialen Netzwerken werteten die erkennbaren Eigenschaften einer Person in der Regel aus, um werberelevante Rückschlüsse zu ziehen und sie zu verkaufen.