BMG: Ver­dienst­aus­fäl­le wegen Coro­na kos­te­ten 2,7 Mil­li­ar­den Euro

Boson Biotech - Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card - In-Vitro-Diagnostikum - Corona-Schnelltest - Februar 2021 Foto: Corona-Schnelltest Rapid SARS-CoV-2 Antigen Test Card (Corona-Schnelltest)

Die Ver­dienst­aus­fall­ent­schä­di­gun­gen durch Iso­la­ti­on und Qua­ran­tä­ne von Arbeit­neh­mern kos­te­ten den Staat rund 2,7 Mil­li­ar­den Euro.

Dies erga­ben Recher­chen der „Welt” (Frei­tags­aus­ga­be) bei den Gesund­heits­mi­nis­te­ri­en der Län­der. In 2022, als mit dem Coro­na­vi­rus Infi­zier­te dazu ver­pflich­tet waren, sich zu iso­lie­ren, belief sich die Gesamt­sum­me auf knapp 1,4 Mil­li­ar­den Euro. Im Jahr 2021 flos­sen rund 953 Mil­lio­nen Euro aus den Haus­halts­kas­sen der Län­der in Aus­fall­ent­schä­di­gun­gen. Neun Bun­des­län­der teil­ten ihre bis­he­ri­gen und pro­gnos­ti­zier­ten Aus­ga­ben für 2023 mit. Die­se belau­fen sich auf bis­lang rund 375 Mil­lio­nen Euro. Hin­zu kom­men wei­te­re Aus­ga­ben für Kin­der­be­treu­ung. Im Jahr 2023 bezu­schusst der Bund die gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­run­gen nach Infor­ma­tio­nen der „Welt” mit rund 150 Mil­lio­nen Euro für das pan­de­mie­be­ding­te Kinderkrankengeld.

Die erwei­ter­te Rege­lung, wonach Eltern ihre Kin­der nicht nur bei Krank­heit, son­dern auch bei Infek­tio­nen zu Hau­se behal­ten und dort betreu­en kön­nen, wur­de bis zum 7. April 2023 ver­län­gert. In den bei­den Vor­jah­ren waren es ins­ge­samt 253 Mil­lio­nen. Für Öffent­lich­keits­ar­beit und Coro­na-Auf­klä­rung ste­hen der Bun­des­re­gie­rung im Jahr 2023 rund 60 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Im Jahr 2022 gab der Bund knapp 204 Mil­lio­nen dafür aus und die Län­der rund 15 Mil­lio­nen Euro. Noch mehr wur­de 2021 aus­ge­ge­ben: Rund 286 Mil­lio­nen Euro ließ sich der Bund Kam­pa­gnen und Auf­klä­rung kos­ten, die Län­der rund 31 Millionen.

Kath­rin Vog­ler, gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Lin­ken im Bun­des­tag hält die Coro­na-Kos­ten nur teil­wei­se für sinn­voll: „Dass in die­ser Not­si­tua­ti­on viel Geld in die Hand genom­men wur­de, ist rich­tig. Den­noch lohnt es sich, genau hin­zu­se­hen”, sag­te sie. Für die Ver­bes­se­rung der Situa­ti­on in den Schu­len, etwa durch Luft­fil­ter, hät­te mehr getan wer­den kön­nen, so Vog­ler. Der Haus­halts­po­li­ti­ker und Grü­nen-Abge­ord­ne­te Sven-Chris­ti­an Kind­ler sag­te: „Es war grund­sätz­lich rich­tig, dass der Bund wäh­rend der Pan­de­mie das Not­wen­di­ge für das Gesund­heits­sys­tem und die Wirt­schafts­sta­bi­li­sie­rung finan­ziert hat. So konn­ten wir noch grö­ße­ren Scha­den von unse­rer Bevöl­ke­rung und Volks­wirt­schaft abwenden”.

Rich­tig sei aber auch, die Sta­bi­li­sie­rungs­hil­fen für die Wirt­schaft im Jahr 2022 gegen­über dem Vor­jahr wie­der hal­biert zu haben. Bedau­er­lich sei, dass die Län­der sich seit 2021 wei­test­ge­hend aus der Finan­zie­rung der Kos­ten zurück­ge­zo­gen hät­ten, sag­te Kind­ler. Aus Sicht der AfD hät­te man sich die meis­ten Aus­ga­ben spa­ren kön­nen. „Mit Aus­nah­me weni­ger Aus­ga­ben für die Kran­ken­häu­ser in der ers­ten Hälf­te 2020 waren fast alle Covid-bezo­ge­nen Aus­ga­ben und ihre volks­wirt­schaft­li­chen Fol­ge­kos­ten unver­tret­bar”, sag­te der haus­halts­po­li­ti­sche Spre­cher Peter Boehringer.

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