Die Deutsche Telekom erwägt weitere Zukäufe im Ausland und speziell in Mittel- und Osteuropa.
Das sagte Dominique Leroy, für das Europa-Geschäft zuständiges Vorstandsmitglied des Konzerns, dem „General-Anzeiger” und der „Rheinischen Post” (Freitagsausgaben). „Wer als Ökonom auf den zersplitterten Markt in Europa schaut, sieht, dass es einer europäischen Marktkonsolidierung bedarf”, sagte Leroy. „In den USA haben wir drei nationale Mobilfunkfirmen, in Europa sind es rund 100 Unternehmen in 27 Ländern”.
Zur Situation in Mittel- und Osteuropa sagte sie: „Wir haben im Mobilfunk und im Festnetz gerade in den zehn Ländern, um die ich mich kümmere, noch rein nationale oder regionale Unternehmen. Wir könnten also auch ohne Großfusionen noch einiges an Konsolidierung erreichen”. Leroy kündigte an, die Telekom wolle ihre Netze in Mittel- und Osteuropa mehr mit Partnern ausbauen: „Gerade beim Ausbau von Glasfasernetzen streben wir mehr Kooperationen an”.
In dem von ihr betreuten Gebiet setze die Telekom auf eine eher dezentrale Strategie, sagte Leroy. „Wir gehen deutlich dezentraler als Vodafone vor. Es gibt ganz klar lokale Verantwortlichkeiten, wie die Tarifgestaltung, und es gibt Synergien, die wir nutzen.” Die Federführung für „wichtige Basistechnologien wie 5G” liege in Deutschland, aber Ideen aus dem Osten würden importiert: „Wir haben in Osteuropa beim schnellen Glasfaserausbau bis direkt ans Haus viele wertvolle Erfahrungen gemacht, die wir nun beim beschleunigten Roll-out hierzulande gut nutzen können”.