Bun­des­kar­tell­amt: Hohe Sprit­prei­se am Mor­gen kein Grund zum Handeln

Benzinpreis - Anzeigetafel - Tankstelle - Super - Super Plus Foto: Eine Anzeigetafel für Benzinpreise, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Obwohl die Sprit­prei­se an Deutsch­lands Tank­stel­len immer zum mor­gend­li­chen Berufs­ver­kehr ihren Tages­höchst­stand errei­chen, sieht das Bun­des­kar­tell­amt kei­nen Grund, einzuschreiten.

Kar­tell­amts-Chef Andre­as Mundt sag­te der „Süd­deut­schen Zei­tung” (Wochen­end­aus­ga­be): „Hohe Prei­se sind natür­lich ein Ärger­nis”, grund­sätz­lich sei es „aber nicht ver­bo­ten, als Anbie­ter den Ver­such zu unter­neh­men, mög­lichst gro­ße Men­gen zu höhe­ren Prei­sen abzu­set­zen”. Nach Ein­füh­rung der „Markt­trans­pa­renz­stel­le für Kraft­stof­fe”, deren Ergeb­nis­se auf vie­len Sprit­preis-Apps bun­des­weit jeder­zeit abruf­bar sind, habe sich „die Trans­pa­renz für Ver­brau­cher erheb­lich erhöht”, so Mundt. Sie könn­ten auf hohe Prei­se ent­spre­chend reagieren.

Nach einer Markt­ana­ly­se des Auto­mo­bil­clubs ADAC ist der Kraft­stoff an deut­schen Tank­stel­len mor­gens zwi­schen sechs und acht Uhr am teu­ers­ten, am güns­tigs­ten ist er zwi­schen 18 und 22 Uhr. Wer abends tankt, zahlt laut ADAC im Schnitt für den Liter 7,5 Cent weni­ger als morgens.

Mundt wer­te­te die von sei­ner Behör­de vor sechs Jah­ren ein­ge­führ­te „Markt­trans­pa­renz­stel­le für Kraft­stof­fe” als Erfolg. Mine­ral­öl­un­ter­neh­men sind seit­her ver­pflich­tet, alle Preis­än­de­run­gen in Echt­zeit zu mel­den. Die Ergeb­nis­se sind in allen zuge­las­se­nen Sprit­spar-Apps ver­füg­bar. Dadurch habe es immer­hin „wäh­rend der letz­ten Jah­re kei­ne wesent­li­chen Preis­ni­veau­stei­ge­run­gen” zu Feri­en­zei­ten mehr gege­ben, sag­te der Kartellamts-Chef.

Aller­dings lägen die Prei­se an Auto­bahn­tank­stel­len noch immer „meist weit über dem Durch­schnitt”. Der Pres­se­spre­cher von BP/Aral, Det­lef Bran­den­burg, sag­te der „Süd­deut­schen Zei­tung”, an Aral-Tank­stel­len wür­den die Preis­ta­feln im Schnitt pro Tag 15 bis 20 mal ver­än­dert. Dies wer­de durch zehn Mit­ar­bei­ter der soge­nann­ten Pri­cing-Abtei­lung des Kon­zerns von der Ver­wal­tung in Bochum aus gesteuert.

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