Coro­na: Wie­der stark erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko in Schlachthöfen

Supermarkt - Fleisch - Wurst - Auflage Foto: Sicht auf ein Wurst-Kühlregal im Supermarkt, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Beschäf­tig­te in Schlacht­hö­fen haben ein stark erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko bei einem Sars-CoV-2-Aus­bruch in ihrem Betrieb.

Beson­ders gefähr­det sind Mit­ar­bei­ter mit Werk- oder Zeit­ver­trä­gen, berich­tet der „Spie­gel” unter Beru­fung auf eine Son­der­aus­wer­tung des Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­ri­ums. Grund­la­ge sind Daten der Berufs­ge­nos­sen­schaft Nah­rungs­mit­tel und Gastgewerbe.

Aus­ge­wer­tet wur­den alle bekannt gewor­de­nen Aus­brü­che in der Fleisch­wirt­schaft zwi­schen dem 15. März und 24. Okto­ber die­ses Jah­res. Danach war in dem Zeit­raum der Anteil der Infi­zier­ten bei 42 regis­trier­ten Vor­fäl­len in den Stamm­be­leg­schaf­ten (2,2 Pro­zent) drei­mal so hoch wie in der Gesamt­be­völ­ke­rung (0,6 Pro­zent), bei den Werk- und Zeit­ver­trags­kräf­ten (4,9 Pro­zent) sogar sechs­mal so hoch – bei ihnen han­delt es sich vor allem um Arbeit­neh­mer aus Osteuropa.

Ins­ge­samt gab es 4.071 Infi­zier­te. Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil hat einen Gesetz­ent­wurf unter ande­rem zum Ver­bot von Werk- und Zeit­ar­beit in der Fleisch­in­dus­trie vor­ge­legt, der im par­la­men­ta­ri­schen Ver­fah­ren auf Wider­stand in der Uni­on stößt. Das Gesetz soll bereits im Janu­ar 2021 in Kraft tre­ten. „Die Sache dul­det kei­nen Auf­schub, und nie­mand in der Koali­ti­on soll­te sich jetzt vom Acker machen”, sagt Heil. „Es geht um bes­se­re Bedin­gun­gen für die Beschäf­tig­ten und nicht um die Inter­es­sen der Fleischlobbyisten”.

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