Coro­na­vi­rus: Staat muss Bewe­gungs­pro­fi­le aus­wer­ten dürfen

Frau - Seniorin - Rollator - Maske - Öffentlichkeit Foto: Frau mit Rollator und Mundmaske in der Öffentlichkeit, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Fami­li­en­ei­gen­tü­mer und Chef des Medi­zin­ge­rä­te­her­stel­lers spricht sich für ande­re Wege aus der Coro­na-Pan­de­mie aus.

„Soll­te die­se Zeit noch lan­ge anhal­ten, in der wir nur auf Kon­takt­re­du­zie­rung set­zen, wer­den wir am Ende sowohl wirt­schaft­lich als auch see­lisch ein­ge­hen”, sag­te Ste­fan Drä­ger der „Welt” (Sams­tags­aus­ga­be). Gegen die Pan­de­mie hel­fe nur Tes­ten und Nach­ver­fol­gen. „Um bes­ser mit Coro­na leben zu kön­nen, könn­te man dar­über nach­den­ken, den Daten­schutz auf­zu­wei­chen und dem Bei­spiel asia­ti­scher Län­der zu fol­gen. Nur traut sich kaum einer, das zu sagen”, so Drä­ger. Der Staat müs­se Bewe­gungs­pro­fi­le aus­wer­ten und das Wis­sen dar­über nut­zen dür­fen, wer mit wem an wel­chem Ort Kon­takt habe. Was den Umgang mit Steu­er­da­ten anbe­lan­ge, sei­en die Deut­sche auch nicht zurück­hal­tend: „Der Staat bekommt die Daten, die er will. Er darf sogar Heh­lern Steu­er-CDs abkaufen”.

Drä­ger ver­wahr­te sich unter­des­sen dage­gen, hohe Prei­se für Pro­duk­te ver­langt zu haben. „Wir haben zu kei­ner Zeit Wucher­prei­se für unse­re Gerä­te genom­men, es gab kei­nen Coro­na-Auf­schlag”, so der Unter­neh­mer. Bei der Ent­schei­dung, wie der Her­stel­ler die Auf­trä­ge über Beatmungs­ge­rä­te abar­bei­te, spie­le Geld kei­ne Rol­le. „Das sind immer Ein­zel­fall­ent­schei­dun­gen von Men­schen, dafür nut­zen wir kei­ne Algo­rith­men und auch kei­ne künst­li­che Intel­li­genz.” Bei dem einen Bestel­ler sei die Not groß, wie­der ein ande­rer kau­fe auf Vor­rat. „So etwas ist wich­tig bei der Fra­ge, wie vie­le Gerä­te wir wann an den Kun­den aus­lie­fern”, so Dräger.

Im Lau­fe des nächs­ten Jah­res wol­le das Unter­neh­men wie­der bei den Stan­dard­lie­fer­zei­ten von sechs bis acht Wochen ange­langt sein. Die Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten sei­en dafür ver­vier­facht wor­den. Zudem eröff­ne­te Drä­ger zuletzt einen eige­nen Online­shop für FFP-Schutz­mas­ken. „Wir wol­len mehr Kon­trol­le über den Ver­trieb unse­rer eige­nen Pro­duk­te bekom­men”, sag­te der Fami­li­en­ei­gen­tü­mer. Immer wie­der sei in die­sen Mona­ten Schind­lu­der mit den Prei­sen getrie­ben wor­den. „Teil­wei­se herrsch­ten Wild­west-Metho­den, wenn unse­re Mas­ken auf eBay für mehr als 20 Euro das Stück ange­bo­ten wur­den – bei einem Preis von etwa fünf Euro im Großhandel”.

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