DGB: Vor­sit­zen­der will Boni für Gewerkschaftsmitglieder

Reiner Hoffmann - Vorsitzender - Deutscher Gewerkschaftsbund Foto: Sicht auf Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Chef des Deut­schen Gewerk­schafts­bun­des (DGB), Rei­ner Hoff­mann, for­dert Boni für Gewerkschaftsmitglieder.

„Wir for­dern, dass Fir­men künf­tig bei Tarif­ab­schlüs­sen Boni für Gewerk­schafts­mit­glie­der zah­len. Als Bonus könn­te es für Gewerk­schafts­mit­glie­der mehr Geld oder mehr Frei­zeit geben. Zwei Tage mehr Jah­res­ur­laub – das wäre eine guter Anreiz, in die Gewerk­schaft ein­zu­tre­ten und so die Tarif­bin­dung zu erhö­hen”, sag­te Hoff­mann der „Rhei­ni­schen Post”.

Bei dem Che­mie­un­ter­neh­men Dralon habe man „mal einen Tarif­ver­trag gemacht, bei dem Mit­glie­der zusätz­lich zur Lohn­er­hö­hung einen Tank­gut­schein über 100 Euro beka­men. Auch eine Idee”, so der DGB-Chef wei­ter. Mit sol­chen Boni kön­ne die Tarif­bin­dung erhöht wer­den, was auch im Inter­es­se der Arbeit­ge­ber sei.

„Wir müs­sen gemein­sam dar­an arbei­ten, die Tarif­bin­dung etwa in der Sys­tem­gas­tro­no­mie, der Logis­tik und im Han­del zu erhö­hen. Das schützt auch Betrie­be vor unfai­rem Wett­be­werb”, sag­te Hoff­mann der „Rhei­ni­schen Post”. Aber auch der Staat kön­ne etwas zur Erhö­hung der Tarif­bin­dung tun: „Der Staat soll­te Auf­trä­ge nur noch an Fir­men ver­ge­ben, die tarif­ge­bun­den sind. In Deutsch­land ent­fal­len 12,5 Pro­zent – das sind jähr­lich 350 Mil­li­ar­den Euro – des Sozi­al­pro­dukts auf öffent­li­che Auf­trä­ge, mit einer Tarif­treue-Klau­sel könn­te man viel bewe­gen”, so der DGB-Chef weiter.

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