Der neue Chef der Kauhaus-Gruppe hat die Gewerkschaften aufgefordert, ihre Haltung zu Sonntagsöffnungen zu überdenken.
„Gerade jetzt, da noch viele Händler unter den Krisenfolgen leiden”, sagte Miguel Müllenbach der „Bild am Sonntag”. Und weiter: „Wir sind mit vielen Städten, aber auch den Kirchen zu diesem Thema im Gespräch und bekommen viel Unterstützung”. Die Gewerkschaften sollten ihre Position in dieser Frage noch einmal überdenken, so der Warenhaus-Chef.
Außerdem kündigte Müllenbach an, das Internet-Geschäft stärken zu wollen: „Wir greifen jetzt an, denn in diesem Bereich waren wir in der Vergangenheit viel zu langsam und altbacken.” Es gebe aber auch ein großes Bedürfnis der Menschen, in die Innenstädte und Kaufhäuser zu gehen: „Sie möchten andere Menschen treffen, Ware fühlen, riechen, anfassen, Lebensmittel probieren. Das hat die Pandemie deutlich unterstrichen, und das wird sich nicht ändern”.
Für sein Unternehmen blickt Müllenbach nach der Insolvenz optimistisch in die Zukunft: „Galeria Karstadt Kaufhof ist ab 01. Oktober 2020 schuldenfrei und hat eine starke Kapitalbasis. Es waren harte Wochen für uns alle, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter”. Jetzt aber schaue man nach vorn.