Bun­des­po­li­zei: Das neue BPolG droht end­gül­tig zu scheitern

Bundespolizei - Dienstgebäude - Schilder - Eingang Foto: Sicht auf ein Dienstgebäude der Bundespolizei, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das geplan­te Bun­des­po­li­zei­ge­setz droht in der lau­fen­den Legis­la­tur­pe­ri­ode end­gül­tig zu scheitern.

Das berich­tet der „Spie­gel”. Dem­nach beharrt das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um zwar in einer Stel­lung­nah­me dar­auf, der Ent­wurf befin­de sich „unver­än­dert in der Res­sort­ab­stim­mung” – nach einem Gespräch mit der SPD-Vor­sit­zen­den Saskia Esken, die har­ten Wider­stand signa­li­sier­te, wer­den dem Gesetz aber intern kaum noch Chan­cen eingeräumt.

Ursprüng­lich hat­te Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Horst See­ho­fer (CSU) das Gesetz schon im Früh­jahr ins Kabi­nett brin­gen wol­len, um damit das immer wie­der nach­ge­bes­ser­te Bun­des­po­li­zei­ge­setz aus dem Jahr 1994 abzu­lö­sen. Mit der Novel­le soll­ten in ers­ter Linie die Befug­nis­se der Beam­ten erwei­tert wer­den, um auf neue Gefah­ren mit moder­nen tech­ni­schen Fahn­dungs­me­tho­den reagie­ren zu kön­nen. Dazu gehör­te im ers­ten Ent­wurf auch eine groß­flä­chi­ge Gesichts­er­ken­nung auf Flug­hä­fen und Bahn­hö­fen, die aller­dings schon vom SPD-geführ­ten Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um abge­lehnt wur­de. Ein abge­speck­ter Ent­wurf, offen­bar noch mit der Mög­lich­keit der soge­nann­ten Quel­len-TKÜ, der Abschöp­fung von Kom­mu­ni­ka­ti­on vor der Ver­schlüs­se­lung, soll­te im Juli ins Kabi­nett gehen.

Nach dem Gespräch mit Esken gilt der Ent­wurf nun aber als nicht mehr durch­setz­bar. Statt einen noch­mals redu­zier­ten drit­ten Ent­wurf vor­zu­le­gen, hof­fe man nun auf bes­se­re Chan­cen nach der Bun­des­tags­wahl 2021, heißt es. Am Wider­stand von Esken war bereits ein Gesetz zur Abwehr von Cyber­at­ta­cken durch Gegen­an­grif­fe geschei­tert. Laut „Spie­gel” ist im Innen­mi­nis­te­ri­um unter der Hand die Rede von einer ideo­lo­gi­schen Ver­här­tung beim Koali­ti­ons­part­ner SPD in Fra­gen der inne­ren Sicher­heit. Die SPD-Füh­rung um Esken hat­te zuletzt ange­kün­digt, für die nächs­te Legis­la­tur­pe­ri­ode eine Links­re­gie­rung mit Grü­nen und Lin­ken anzustreben.

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