Gas­ver­sor­ger: Gesun­ke­ne Groß­han­dels­prei­se nicht weitergegeben

RheinEnergie - Stromversorgungsunternehmen - Parkgürtel - Köln-Bilderstöckchen Foto: RheinEnergie am Parkgürtel (Köln-Bilderstöckchen)

Kun­den haben nicht voll­stän­dig von sin­ken­den Gas­prei­sen pro­fi­tiert und den Ver­sor­gern einen Extra-Gewinn von fast einer Mil­li­ar­de Euro beschert.

Das ist das Ergeb­nis einer Gas­preis­stu­die des Ham­bur­ger For­schungs­in­sti­tuts Ener­gy­com­ment, über wel­che die „Saar­brü­cker Zei­tung” (Mon­tags­aus­ga­be) berich­tet. Die Bun­des­tags­frak­ti­on der Grü­nen hat­te die Erhe­bung in Auf­trag gege­ben. Dem­nach gab es 2020 durch den mil­den Win­ter und die Fol­gen von Coro­na zunächst einen regel­rech­ten Ein­bruch auf einen his­to­ri­schen Tief­preis von 0,58 Cent je Kilo­watt­stun­de im Groß­han­del. Inzwi­schen liegt der Preis dort wie­der bei 1,44 Cent, dem eben­falls schon nied­ri­gen Niveau des Vorjahres.

Die pri­va­ten Ver­brau­cher pro­fi­tier­ten jedoch kaum davon. Ihre Ver­sor­gungs­prei­se san­ken im Schnitt ledig­lich um 3,5 Pro­zent. Für die Indus­trie­kun­den sank das Preis­ni­veau hin­ge­gen um 32,5 Pro­zent. Gleich­zei­tig erhöh­te sich 2020 die Gewinn­mar­ge der Anbie­ter von zuvor 3,05 Cent auf 3,35 Cent je Kilo­watt­stun­de. Wären die gesun­ke­nen Ein­stands­prei­se kom­plett wei­ter­ge­ge­ben wor­den, hät­te jeder Pri­vat­haus­halt 60 Euro im Jahr spa­ren kön­nen, so die Ham­bur­ger For­scher. Rund 55 Pro­zent der Woh­nun­gen in Deutsch­land wer­den mit Gas beheizt.

Mehr als zwei Drit­tel der Kun­den sind dabei ihrem loka­len Anbie­ter treu. Die Stu­di­en­au­toren wie­sen dar­auf hin, dass ein Preis­ver­gleich im kom­men­den Jahr noch wich­ti­ger wer­de, da bereits 300 Anbie­ter Preis­er­hö­hun­gen wegen der kom­men­den CO2-Steu­er ange­kün­digt haben. Auch der Grü­nen-Ener­gie­po­li­ti­ker Oli­ver Kri­scher sag­te: „Gera­de den pri­va­ten Gas­kun­den in den soge­nann­ten Grund­ver­sor­gungs­ta­ri­fen, die beson­ders teu­er sind, kann man nur einen Wech­sel empfehlen”.

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