GDL: Claus Weselsky for­dert Impf­vor­rang für Bahnbeschäftigte

Schaffner - Zugschaffner - Bahn - Deutsche Bahn - Zug - Bahnsteig - Bahnhof Foto: Ein Zugschaffner am Bahnsteig, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Claus Weselsky, Chef der Lok­füh­rer­ge­werk­schaft GDL, hat sich für eine rasche Imp­fung von Bahn­mit­ar­bei­tern ausgesprochen.

Weselsky sag­te der „Rhei­ni­schen Post”, um den Ver­kehr auf der Schie­ne auch in Pan­de­mie-Zei­ten auf­recht­zu­er­hal­ten, sei das gesam­te direk­te Per­so­nal aller Eisen­bahn­ver­kehrs- und Infra­struk­tur­un­ter­neh­men gefor­dert. „Es ist daher sys­tem­re­le­vant”. Neben Loko­mo­tiv­füh­rern und Zug­be­glei­tern gehör­ten dazu auch Fahr­dienst­lei­ter und Werk­statt­mit­ar­bei­ter. „Wir geben zwar kei­ne Impf­emp­feh­lung, da Imp­fun­gen im per­sön­li­chen Frei­heits­be­reich der Men­schen ange­sie­delt sind und weder von der Poli­tik noch von Arbeit­ge­bern ange­ord­net wer­den dür­fen. Wenn das direk­te Per­so­nal jedoch eine Coro­na-Imp­fung wünscht, dann hat sie kos­ten­frei und prio­ri­tär zu erfol­gen”, for­der­te der GDL-Chef.

Auch Gewerk­schafts­ver­tre­ter von Poli­zis­ten, Leh­rern und Erzie­hern for­der­ten für ihre Berufs­grup­pen einen sol­chen Impf­vor­rang. So nann­te es der NRW-Lan­des­vor­sit­zen­de der Gewerk­schaft der Poli­zei, Micha­el Mer­tens, in der „Rhei­ni­schen Post” „zwin­gend erfor­der­lich”, dass die Poli­zei zur ers­ten Impf­grup­pe gehö­re. „Wer berufs­be­dingt in den Nah­kör­per­kon­takt muss, soll­te sich dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass der Dienst­herr ihn auch aus­rei­chend schützt.” Mer­tens for­dert eine Imp­fung aber nicht nur für die Beam­ten im Strei­fen­dienst: „Die Poli­zei ist in Gän­ze sys­tem­re­le­vant. Es darf kei­ne Unter­schei­dung zwi­schen Beam­ten und Tarif­be­schäf­tig­ten bei der Imp­fung geben.” Alle 50.000 Beschäf­tig­ten der Poli­zei müss­ten schnellst­mög­lich geimpft wer­den. „Eine inter­ne Prio­ri­sie­rung ist mög­lich, soll­te aber in den Dienst­stel­len vor­ge­nom­men wer­den”, sagt er.

Gabrie­le Schmidt, Lan­des­chefin der Gewerk­schaft Ver­di, sag­te der Zei­tung, bei einer Abwä­gung müs­se neben den­je­ni­gen, die ein hohes Risi­ko trü­gen, beson­ders auf die geschaut wer­den, deren Arbeit ein hohes Risi­ko ber­ge: „Dazu zäh­len neben Beschäf­tig­ten in den Kran­ken­häu­sern, Senio­ren­ein­rich­tun­gen und Gesund­heits­äm­tern auch die Beschäf­tig­ten von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Schu­len.” Hier könn­ten Maß­nah­men wie das Abstands­ge­bot oft nur ein­ge­schränkt ange­wen­det wer­den. Den Betriebs­frie­den sieht Schmidt nicht gefähr­det: „Wir gehen davon aus, dass gan­ze Betrie­be voll umfas­send zeit­gleich geimpft wer­den”, sagt sie. In einer Kita soll­ten dann nicht nur Erzie­her, son­dern auch das Rei­ni­gungs­per­so­nal geimpft werden.

Die Che­fin der Gewerk­schaft Erzie­hung und Wis­sen­schaft NRW, Mai­ke Fin­nern, for­der­te: „Wenn Bil­dung in Schu­len und Kitas wei­ter gewähr­leis­tet sein soll, muss der Gesund­heits­schutz für Lehr­kräf­te und Erzie­he­rin­nen obers­te Prio­ri­tät haben. Bei­de Berufs­grup­pen müs­sen schnellst­mög­lich geimpft wer­den können”.

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