Geld­wä­sche: Über 100.000 Ver­dachts­fäl­le bis­her unbearbeitet

Euro - Euroscheine - Eurostücke - Euromünzen - Münzen - Kleingeld - Bargeld - Geld Foto: Sicht auf Euromünzen- und Scheine, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Geld­wä­sche-Spe­zi­al­ein­heit FIU schafft es nicht mehr, die Geld­wä­sche-Ver­dachts­mel­dun­gen zeit­nah abzuarbeiten.

Die Par­la­men­ta­ri­sche Finanz­staats­se­kre­tä­rin Kat­ja Hes­sel berich­tet in einem Schrei­ben an den Bun­des­tag von knapp 101.000 Ver­dachts­fäl­len, die nicht abschlie­ßend geprüft wor­den sind. Das mel­det die „Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung” (Diens­tags­aus­ga­be). Zum Stich­tag 30. Sep­tem­ber 2022 sei­en die­se Mel­dun­gen „als risi­kore­le­vant mit unter­schied­li­chen Risi­ko­pro­fi­len aus­ge­steu­ert, aber noch nicht wei­ter bear­bei­tet wor­den”, zitiert die FAZ aus ihrem Brief vom 24. Okto­ber 2022 an den Bun­des­tags­fi­nanz­aus­schuss. Nicht betrof­fen sei­en die Berei­che Staats­schutz und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung sowie soge­nann­te Fristfälle.

Das Minis­te­ri­um kön­ne mit Blick auf die berich­te­ten Bear­bei­tungs­rück­stän­den nur auf Ein­hal­tung der recht­li­chen Gren­zen hin­wir­ken, schreibt Hes­sel. Hier habe man die FIU schon auf­ge­for­dert, „die bestehen­den Bear­bei­tungs­rück­stän­de kurz­fris­tig abzu­ar­bei­ten und sicher­zu­stel­len, dass sol­che Bear­bei­tungs­rück­stän­de künf­tig nicht mehr ent­ste­hen”. Wie die FAZ wei­ter berich­tet, hat die FIU hat ange­kün­digt, die Bear­bei­tungs­rück­stän­de bis zum Früh­jahr 2023 abzuarbeiten.

Die beim Zoll ange­sie­del­te Spe­zi­al­ein­heit hat die Auf­ga­be, Hin­wei­sen von Finanz­in­sti­tu­ten, Auto­händ­lern, Kunst­häu­sern und Mak­lern nach­zu­ge­hen, wenn der Ver­dacht besteht, dass das Geld bei­spiels­wei­se mit Dro­gen oder erzwun­ge­ner Pro­sti­tu­ti­on ver­dient wur­de. Bis auf 100 Mil­li­ar­den Euro schät­zen Fach­leu­te den Betrag, der jähr­lich in Deutsch­land gewa­schen wird. Die Zahl der Ver­dachts­mel­dun­gen hat im Jahr 2021 ver­dop­pelt – auf 298.507 Meldungen.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.