Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist es in der Nacht zum Mittwoch zu mehreren Bränden gekommen.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge stand zwischenzeitlich fast das gesamte Lager in Flammen. Offenbar wurde das Feuer durch starke Winde immer wieder angefacht. Die genauen Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar. Auch über mögliche Verletzte und Todesopfer wurden vorerst keine Angaben gemacht.
Zuletzt war Moria wegen mehrerer Corona-Fälle unter Quarantäne gestellt worden. Dies hatte zu neuen Unruhen geführt. Die Behörden begannen wegen der Brände mit der Evakuierung des Lagers, welches als Jahren als stark überfüllt gilt. Der jüngste Vorfall löste auch in Deutschland Bestürzung aus. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen schrieb am Mittwochmorgen auf Twitter, dass die Lage vor Ort schon vor Corona und dem Brand „menschenunwürdig” gewesen sei. „Jetzt gibt es kein Zurück und keine Ausreden mehr: Europa muss endlich einen Weg finden, Griechenland zu entlasten und den Menschen Schutz zu bieten”.