Hanau: Wei­te­re vie­le Fra­gen um Tat­mo­tiv nach Anschlag

Hanau-Attentat - Februar 2020 - Sky - Midnight Shisha Bar Lounge - tipwin - Hessen - Hanau Foto: Attentat am Februar 2020 auf die Shisha-Bar Midnight in Hessen (Hanau), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach dem Anschlag von Hanau dau­ern die Ermitt­lun­gen zum Tat­mo­tiv wei­ter an.

Das erklär­te die Bun­des­re­gie­rung in der Ant­wort auf eine Klei­ne Anfra­ge des AfD-Abge­ord­ne­ten Mar­tin Hess, über die die „Welt am Sonn­tag” berich­tet. Dem­nach wer­den poli­ti­sche Moti­ve, der „psy­chi­sche Gesund­heits­zu­stand”, aber auch „ande­re Motiv­la­gen einer inten­si­ven Über­prü­fung” unterzogen.

An der Ein­ord­nung der kon­kre­ten Tat­aus­füh­rung hal­te das Bun­des­kri­mi­nal­amt (BKA) jedoch fest: Die­se bewer­te man seit Beginn der Ermitt­lun­gen als „objek­tiv ras­sis­tisch und rechts­extre­mis­tisch”. Der Täter hat­te im Febru­ar in Hanau vor allem im Umfeld von Shi­sha-Bars neun Per­so­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund erschos­sen. Anschlie­ßend töte­te er sei­ne Mut­ter und sich selbst.

Auf sei­ner Web­site hat­te er zuvor ein mehr­sei­ti­ges Doku­ment vol­ler Ver­schwö­rungs­theo­rien ver­öf­fent­licht. In ande­ren Pas­sa­gen war die Rede von der „Ver­nich­tung” bestimm­ter Aus­län­der. Tei­le des Doku­ments hat­te der Täter Mona­te vor dem Anschlag unter ande­rem an den Gene­ral­bun­des­an­walt geschickt – aller­dings ohne die ras­sis­ti­schen und rechts­extre­men Pas­sa­gen, wie die Regie­rung schreibt. Wann die­se erstellt wur­den, wer­de ermittelt.

Wie die Bun­des­re­gie­rung in der Ant­wort zudem angibt, war bei dem Täter bereits 2002 eine para­no­ide Schi­zo­phre­nie fest­ge­stellt wor­den, die offen­bar aber unbe­han­delt blieb. Das Ergeb­nis einer foren­sisch-psych­ia­tri­schen Begut­ach­tung befin­de sich noch in Bear­bei­tung. Die Regie­rung geht davon aus, dass die Ermitt­lun­gen ins­ge­samt in die­sem Jahr abge­schlos­sen werden.

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