Hartz-IV: Sank­tio­nen betref­fen 95.000 Kin­der und Jugendliche

Kinder - Sandkasten - Spielzeug - Spielplatz - Öffentlichkeit Foto: Kind im Sandkasten an einem Spielplatz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Rund 95.000 Kin­der und Jugend­li­che in Deutsch­land haben 2020 in Haus­hal­ten gelebt, die von Hartz-IV-Sank­tio­nen betrof­fen waren.

Das geht aus der Ant­wort des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Arbeit und Sozia­les auf eine Anfra­ge der Lin­ken-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Kat­ja Kip­ping her­vor, über die die Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Frei­tag­aus­ga­ben) berich­ten. Dem­nach han­del­te es sich genau um 94.991 Kin­der und Jugend­li­che. „Kin­der in Armut haben es ohne­hin schwer. Sank­tio­nen bedeu­ten eine zusätz­li­che Bür­de beim Auf­wach­sen”, sag­te Kip­ping dem RND.

„Indem die Bun­des­re­gie­rung mehr als andert­halb Jah­re nach dem Sank­ti­ons­ur­teil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts nach wie vor auch Kin­der sank­tio­niert, ver­sün­digt sie sich an denen, die sich am wenigs­ten weh­ren kön­nen”, sag­te die sozi­al­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Links­frak­ti­on. Im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren ist die Zahl der Kin­der und Jugend­li­chen in Hartz IV bezie­hen­den Haus­hal­ten, die min­des­tens ein­mal mit einer Sank­ti­on belegt wur­den, 2020 jedoch stark zurückgegangen.

Von 2016 bis 2019 waren es pro Jahr zwi­schen 242.000 und 263.000. Ins­ge­samt ist die Zahl der Leis­tungs­kür­zun­gen durch die Job­cen­ter dras­tisch gesun­ken seit dem Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zu Sank­tio­nen im Novem­ber 2019, wonach nicht mehr als 30 Pro­zent der Hartz-IV-Leis­tun­gen gekürzt wer­den dürfen.

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