HDE: Han­del lehnt Mehr­wert­steu­er-Aus für Obst und Gemü­se ab

Früchte - Obst - Gemüse - Stand - Verkaufsstand - Preise - Schilder - Tüten - Taschen Foto: Früchte auf einem Verkaufsstand, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Han­dels­ver­band Deutsch­land hat deut­li­che Kri­tik geübt, Lebens­mit­tel wie Obst oder Gemü­se steu­er­lich zu begünstigen.

„Die Mehr­wert­steu­er ist die fal­sche Stell­schrau­be”, sag­te HDE-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Ste­fan Genth dem „Han­dels­blatt”. Man hal­te nichts davon, den Kun­den „über die Höhe der Mehr­wert­steu­er eine bestimm­te Art der Ernäh­rung nahe­zu­le­gen”, so Genth. „Was die Men­schen wann und wie viel essen möch­ten, ist aus unse­rer Sicht eine pri­va­te Entscheidung”.

Er warn­te mit Blick auf eine mög­li­che Reform der Mehr­wert­steu­er vor „beträcht­li­chen Kos­ten” für die Unter­neh­men. „Das Mehr­wert­steu­er­recht in Deutsch­land ist schon kom­pli­ziert und die Ver­wal­tung mit Kos­ten in Höhe von ein bis vier Pro­zent des Umsat­zes für die Unter­neh­men teu­er genug”, sag­te er. „Die Ampel­ko­ali­ti­on soll­te bes­ser über ande­re Maß­nah­men ziel­ge­nau die Haus­hal­te ent­las­ten, die nur über gerin­ge Ein­kom­men ver­fü­gen und daher von der aktu­el­len Infla­ti­on beson­ders schwer betrof­fen sind”.

Kers­tin And­reae vom Bun­des­ver­band der Ener­gie- und Was­ser­wirt­schaft hält die Idee, über Preis­si­gna­le kli­ma­freund­li­ches Ver­hal­ten zu för­dern, zwar für grund­sätz­lich gut. „Eine umfas­sen­de Reform der Mehr­wert­steu­er kann in der Umset­zung aber sehr kom­plex sein und am Ende zu sozia­len Unwuch­ten füh­ren”, sag­te die Vor­sit­zen­de der BDEW-Haupt­ge­schäfts­füh­rung dem „Han­dels­blatt”. And­reae plä­dier­te dafür, eine Mehr­wert­steu­er­sen­kung von zuneh­mend grün erzeug­tem Strom zu prü­fen. „Güns­ti­ger Strom wür­de nicht nur die Haus­hal­te und die Wirt­schaft ent­las­ten, er steht auch am Anfang vie­ler Wert­schöp­fungs­ket­ten und wür­de sich preis­sen­kend auf vie­le Pro­duk­te aus­wir­ken”, sag­te sie.

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