Her­zo­gen­au­rach: Pri­va­te Ver­mie­ter sol­len Adi­das-Mie­te erhalten

adidas - Sportartikelhersteller - Kleidung - Logo - Geschäft Foto: Sportartikelhersteller adidas, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Sport­ar­ti­kel­kon­zern Adi­das will pri­va­ten Ver­mie­tern sei­ner Läden unver­än­dert die Mie­te zahlen.

„Nur im Aus­nah­me­fall sind unse­re Ver­mie­ter Pri­vat­per­so­nen; wir haben sie aus­ge­nom­men, sie wer­den ihre April-Mie­te wie gewohnt erhal­ten”, sag­te der Vor­stands­vor­sit­zen­de Kas­per Ror­s­ted der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Zei­tung” (Mon­tags­aus­ga­be). Die meis­ten eige­nen Geschäf­te wür­den von gro­ßen Immo­bi­li­en­ver­mark­tern und Ver­si­che­rungs­fonds ange­mie­tet. Sie hät­ten für die Maß­nah­me, die Miet­zah­lun­gen vor­läu­fig ein­zu­stel­len, „über­wie­gend Ver­ständ­nis gezeigt”.

Ror­s­ted reagier­te damit am Wochen­en­de auf die schar­fe Kri­tik von Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andre­as Scheu­er (CSU) und Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD), wel­che die Ankün­di­gung eine Zah­lungs­stopps von Adi­das als „inak­zep­ta­ble Bot­schaft” bezeich­net hatten.

Sie stell­ten vor allem auf die Risi­ken ab, die pri­va­te Ver­mie­ter bei einem der­ar­ti­gen Ver­hal­ten erlei­den müss­ten. Ins­be­son­de­re die Drei-Strei­fen-Mar­ke steht im Visier der Kri­tik, wobei auch Kon­kur­ren­ten glei­che Schrit­te ange­kün­digt haben, nach­dem wegen der ver­ord­ne­ten Schlie­ßun­gen in vie­len Län­dern die Akti­vi­tä­ten zum Erlie­gen gekom­men sind.

„Ja, die Lage ist ernst”, sag­te Ror­s­ted zur der­zei­ti­gen Situa­ti­on. „Aktu­ell kön­nen wir nur in drei Län­dern der Welt nor­mal unse­rem Geschäft nach­ge­hen und ansons­ten über Online ver­kau­fen.” Der E‑Commerce wach­se zwar stark, ste­he aber nur für 15 Pro­zent des Geschäf­tes. „Damit wur­de auf einen Schlag fast unser gesam­ter Ver­trieb ein­ge­stellt; wir erwirt­schaf­ten, wenn man den Online­han­del abzieht, nor­ma­ler­wei­se 60 Pro­zent unse­res Umsat­zes in die­sen Märk­ten, der ist ein­fach weg.”

Er kün­dig­te an, dass Adi­das die­se Woche Kurz­ar­beit für Pro­duk­ti­on, Läger sowie Mit­ar­bei­ter in den selbst betrie­be­nen Läden bean­tra­gen wer­de. Der Adi­das-Chef befürch­tet schlim­me­res, soll­te das gesell­schaft­li­che Leben in wei­ten Tei­len der Welt noch über vie­le Wochen so ein­ge­schränkt blei­ben. „Das wird zu mas­si­ven wirt­schaft­li­chen Ver­wer­fun­gen füh­ren, deut­lich schlim­mer als in der Finanz­kri­se 2008/2009.” Direk­te Staats­hil­fe benö­ti­ge man nicht. „Aber wir wer­den Kre­di­te brau­chen, wir bei Adi­das wie auch die Wirt­schaft insgesamt”.

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