IG Bau: Wei­te­re 16.000 Zoll-Kon­trol­leu­re gegen Schwarzarbeit

Bauarbeiter - Mann - Schutzanzug - Helm - Baustelle Foto: Bauarbeiter mit Schutzkleidung auf einer Baustelle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Zur Bekämp­fung der Schwarz­ar­beit und der Ein­hal­tung des Min­dest­lohns for­dert die Gewerk­schaft IG Bau min­des­tens 16.000 neue Kon­trol­leu­re beim Zoll.

„Allein der höhe­re gesetz­li­che Min­dest­lohn, der seit letz­tem Okto­ber bei 12 Euro pro Stun­de liegt, müss­te wesent­lich inten­si­ver kon­trol­liert wer­den”, sag­te der stell­ver­tre­ten­de Bun­des­vor­sit­zen­de der IG Bau, Harald Schaum, den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben). Der höhe­re gesetz­li­che Min­dest­lohn mache eine deut­lich inten­si­ve­re Kon­trol­le in vie­len Bran­chen drin­gend nötig. „Dazu gehört auch der Bau”, sag­te Schaum. Wenn der Bund das Kon­troll­per­so­nal jetzt nicht auf­sto­cke, „öff­ne er dem Miss­brauch des Min­dest­lohns Tür und Tor”. Auch in ande­ren Bran­chen – wie in der Gebäu­de­rei­ni­gung – gebe es Defi­zi­te bei der Über­prü­fung. Ins­ge­samt müss­ten sechs Mil­lio­nen Beschäf­tig­te seit Herbst von dem höhe­ren Min­dest­lohn pro­fi­tie­ren. Ins­ge­samt soll­te der Staat die Unter­neh­men und Arbeits­be­din­gun­gen bes­ser im Auge behal­ten, zeig­te sich Schaum über­zeugt: „Ohne Kon­trol­len – kei­ne lega­le Arbeit, kei­ne lega­le Bezah­lung.” Der Vize-Gewerk­schafts­chef erwar­tet 2023 eine deut­li­che Erhö­hung der Schwarz­ar­beit und der ille­ga­len Beschäf­ti­gung. „Allein auf dem Bau wird sich noch eine Men­ge tun. Der wach­sen­de Kos­ten- und Kon­kur­renz­druck wird auch kri­mi­nel­le Machen­schaf­ten antreiben”.

Vor dem Hin­ter­grund die­ser Ent­wick­lung übt der IG Bau-Vize­chef auch deut­li­che Kri­tik an Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner. So sieht die Bun­des­re­gie­rung „auf­grund der Erhö­hung des gesetz­li­chen Min­dest­lohns ab 1. Okto­ber 2022 auf 12 Euro kei­nen zusätz­li­chen Per­so­nal­be­darf für die FKS”, ant­wor­te­te das Minis­te­ri­um jüngst auf eine Anfra­ge des SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Bern­hard Dal­drup, die der IG Bau vor­liegt. „Wer so tut, alles kön­ne bei den FKS-Kon­trol­len alles so wei­ter­ge­hen wie bis­her, will nicht sehen, was drau­ßen pas­siert. Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Lind­ner ist schlecht bera­ten, hier eine Kopf-in-den-Sand-Tak­tik zu fah­ren”, meint Schaum. Allein im ers­ten Halb­jahr hat die FKS im Bau­ge­wer­be 9251 Ermitt­lungs­ver­fah­ren wegen Schwarz­ar­beit ein­ge­lei­tet – damit betra­fen 11 Pro­zent sämt­li­cher Ermitt­lungs­ver­fah­ren in allen Bran­chen ille­ga­le Beschäf­ti­gung, Sozi­al­be­trug und Min­dest­lohn­ver­stö­ße auf Baustellen.

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