Der Publizist und Islamkritiker Hamed Abdel-Samad hat die Kirchen in Deutschland als zu einflussreich kritisiert.
„Sie sitzen in Rundfunkräten und anderen gesellschaftlichen Entscheidungsgremien. Sie haben zu viel Einfluss in Bildung und im Gesundheitswesen. Das entspricht nicht meinem Verständnis von einem säkularen Staat”, sagte Abdel-Samad der „Neuen Osnabrücker Zeitung”.
Der deutsche Staat tue sich schwer, „dem politischen Islam Einhalt zu gebieten, wenn die eigenen Kirchen so weitreichende Rechte genießen”, sagte Abdel-Samad weiter. Es sei kein Wunder, dass islamische Verbände darauf pochten, rechtlich den Kirchen gleichgestellt zu werden. Sie erhielten sogar von christlichen Funktionären juristische Tipps, wie sie dies erreichen könnten. Die Kirchen seien „mitschuldig, weil der politische Islam in ihrem Schatten und durch deren Unterstützung seine Infrastrukturen ausbaut”.