Die meisten Italiener haben laut der Friedrich-Ebert-Stiftung mehr Vertrauen in Deutschland als in ihr eigenes Land.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung in beiden EU-Staaten, über die der „Spiegel” berichtet. 79 Prozent der Italiener bringen Deutschland demnach großes oder sehr großes Vertrauen entgegen. Nur 36 Prozent haben Vertrauen in ihr eigenes Land. Auch die wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik sehen die Italiener zu 62 Prozent positiv. Die wirtschaftlichen Perspektiven in Italien sehen sie zu 58 Prozent schlecht oder sehr schlecht. Eine auf der Umfrage basierende Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung beleuchtet überdies das Verhältnis der beiden Nationen innerhalb der EU.
„Befragte beider Länder sehen ihr eigenes Land eher im Nachteil und sind der Ansicht, dass eher das andere Land von der EU-Mitgliedschaft profitiere als das eigene”, heißt es in der Studie. Einen EU-Austritt lehnen beide Länder aber mit großer Mehrheit ab. 68 Prozent der Italiener und 76 Prozent der Deutschen sind für einen Verbleib in der EU.
Die Umfrage, die im vorigen November geführt und bisher nicht veröffentlicht wurde, behandelt außerdem Stereotypen über Mentalitäten in beiden Ländern. So halten die Deutschen sich selbst für akkurat (91 Prozent), fleißig (78 Prozent), tiefgründig (53 Prozent) und regelfixiert (45 Prozent). Italiener finden Deutsche dagegen genießerisch (93 Prozent), locker (91 Prozent) und kreativ (87 Prozent).
Zu den prominentesten Italienern in Deutschland zählen laut Umfrage die Sängerin Gianna Nanini und der Schriftsteller Umberto Eco. Zu den prominentesten Deutschen in Italien hingegen zählen der Rennfahrer Sebastian Vettel und die Band Rammstein.