Grie­chen­land: Kom­mu­nen wol­len bis zu 250 Kin­der von den Inseln holen

Flüchtling - Junge - Grenze - Schienen - Polizei - Griechenland Foto: Flüchtlingsjunge in Griechenland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Mehr als die Hälf­te der Kom­mu­nen des Bünd­nis­ses „Städ­te Siche­rer Häfen” wür­de unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge von den grie­chi­schen Inseln direkt in Obhut nehmen.

Das hat eine Anfra­ge des „Spie­gel” bei allen 41 Mit­glie­dern der Initia­ti­ve erge­ben. Kon­kre­te Zah­len nen­nen aller­dings nur weni­ge: Pots­dam und Dins­la­ken wol­len ein­ma­lig fünf Kin­dern hel­fen, Hei­del­berg will eben­falls bis zu fünf auf­neh­men, Kiel acht, Mar­burg 15, Kre­feld zehn und Gie­ßen immer­hin monat­lich fünf.

Die in Mün­chen regie­ren­de SPD hat im Stadt­rat bean­tragt, etwa 40 Min­der­jäh­ri­ge unter­zu­brin­gen, der Ber­li­ner Senat will 70 holen las­sen. Auch wei­te­re Kom­mu­nen, die nicht dem Bünd­nis ange­hö­ren, wol­len sich anschlie­ßen. Pots­dams Ober­bür­ger­meis­ter Mike Schu­bert, der die Initia­ti­ve koor­di­niert, schätzt, dass die deut­schen Städ­te bereit wären, ins­ge­samt 200 bis 250 Jun­gen und Mäd­chen aus dem Elend zu holen – wenn sie denn dürf­ten. Städ­te kön­nen nicht auf eige­ne Faust Min­der­jäh­ri­ge auf­neh­men, dafür müss­te ein Bun­des- oder Lan­des­auf­nah­me­pro­gramm geschaf­fen wer­den. Selbst dann wäre nur einem Bruch­teil der mehr als 5.000 Kin­der und Jugend­li­chen gehol­fen, die ohne Eltern nach Grie­chen­land gekom­men sind und teil­wei­se in den völ­lig über­füll­ten Lagern festsitzen.

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