Kran­ken­kas­se: Zusatz­bei­trag steigt im Schnitt auf 1,5 Prozent

AOK-Logo - Krankenkasse Foto: Sicht auf das AOK-Logo vor dem Krankenkassengebäude, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Gesetz­lich Ver­si­cher­te müs­sen 2023 mit stei­gen­den Zusatz­bei­trä­gen rech­nen, sie fal­len aber im Schnitt weni­ger hoch aus als erwartet.

Bis­her lägen Ankün­di­gun­gen von über 50 Kran­ken­kas­sen vor, die zusam­men mehr als 85 Pro­zent der GKV-Mit­glie­der ver­tre­ten, sag­te die Ver­bands­vor­sit­zen­de Doris Pfeif­fer den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­woch­aus­ga­ben). Vor die­sem Hin­ter­grund sei zum Jah­res­an­fang mit einem durch­schnitt­li­chen Zusatz­bei­trags­satz von ins­ge­samt 1,5 Pro­zent zu rech­nen. „Mit einem Durch­schnitt von plus 0,2 Pro­zent­punk­ten haben es die Kran­ken­kas­sen geschafft, prak­tisch rund ein Drit­tel unter dem vom Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um ange­kün­dig­ten Bei­trags­an­stieg von 0,3 Pro­zent­punk­ten zu blei­ben”, so Pfeif­fer. Aktu­ell liegt der durch­schnitt­li­che Zusatz­bei­trag bei 1,3 Pro­zent. Mit Blick auf das Mil­li­ar­den­de­fi­zit der Kran­ken­kas­sen warn­te sie aller­dings vor Untä­tig­keit. Für das kom­men­de Jahr rei­che das Geld vor­aus­sicht­lich aus. „In den Jah­ren danach wird die Lage hei­kel, wenn nichts passiert”.

Spä­tes­tens im Lau­fe des Früh­jahrs müs­se poli­tisch ent­schie­den wer­den, wie es mit der Finan­zie­rung der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung, die immer­hin 90 Pro­zent der Bevöl­ke­rung ver­si­che­re und ver­sor­ge, wei­ter­ge­hen soll. Die Spit­zen­ver­bands-Che­fin for­der­te drei kon­kre­te Maß­nah­men zur Sta­bi­li­sie­rung der Kas­sen-Finan­zen: Der Bund müs­se die kom­plet­ten Kran­ken­kas­sen­kos­ten für die Bezie­her von Hartz IV über­neh­men, dem­nächst für die Bür­ger­geld-Emp­fän­ger. Aktu­ell über­neh­me er nur ein Bruch­teil, es fehl­ten aber pro Jahr 10 Mil­li­ar­den Euro, die der­zeit durch die Bei­trags­zah­ler finan­ziert wer­den müss­ten, so Pfeif­fer. Zwei­tens müs­se der Bun­des­zu­schuss für ver­si­che­rungs­frem­de Leis­tun­gen, etwa rund um Schwan­ger­schaft und Geburt, mit den stei­gen­den Aus­ga­ben mit­wach­sen. Drit­tens müs­se die Mehr­wert­steu­er für Arz­nei­mit­tel von 19 auf sie­ben Pro­zent gesenkt wer­den. „Es kann doch nicht sein, dass Schnitt­blu­men zu lebens­not­wen­di­gen Gütern zäh­len, Medi­ka­men­te aber nicht”, so Pfeiffer.

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