Nach der tödlichen Attacke auf einen achtjährigen Jungen im Hauptbahnhof von Frankfurt/Main warnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor Nachahmungstätern.
„Wir müssen jetzt aufpassen, dass es nicht zu Nachahmungstaten kommt”, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP, Jörg Radek, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Dienstagausgaben). Aus Großstädten wie Berlin seien Fälle so genannter S- oder U‑Bahn-Schubser schon länger bekannt.
„Die Polizei”, so Radek, „versucht sich nach jedem Fall präventiv besser einzustellen. Bei Taten, die vorsätzlich geschehen, stößt sie jedoch an ihre Grenzen.” Radek zeigte sich wenig zuversichtlich, dass das Problem schnell gelöst werden könne. „Wir haben in Deutschland 5.600 Bahnhöfe und Haltestellen”, sagte er. „Die sind alle so unterschiedlich strukturiert, dass es schwer sein dürfte, ein Konzept für alle zu entwickeln.” Forderungen nach mehr Personal in diesem Zusammenhang seien unseriös. „Wahrscheinlich würden auch mehr Polizisten solch eine Tat nicht verhindern können”, sagte Radek dem RND.
Täter, die Menschen vor Bahnen schubsten, seien „Verbrecher mit hoher krimineller Energie”. Der GdP-Vize forderte eine ehrliche Debatte über die Konsequenzen der tödlichen Attacke von Frankfurt. „Bauliche Veränderungen für eine etwaige Abschottung von Bahnsteigen zur Sicherheit Bahnreisender benötigen Zeit und Geld. Außerdem führt jede Sicherheitsmaßnahme zu Einschränkungen von Reisenden. Das muss jedem klar sein”, sagte Radek dem RND.