Pro Asyl: Orga­ni­sa­ti­on kri­ti­siert Auf­nah­me­pro­gramm für Afghanen

Menschen - Afghanen - Bundeswehr - Militär - Evakuierungsflug - GAF - August 2021 - Afghanistan Foto: Menschen aus dem 2. Afghanistan-Evakuierungsflug am 17.08.2021, Urheber: GAF

Der Geschäfts­füh­rer der Flücht­lings­hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on Pro Asyl hat das Auf­nah­me­pro­gramm für Schutz­su­chen­de aus Afgha­ni­stan als unzu­rei­chend kritisiert.

„Das ist eine erschre­ckend klei­ne Zahl von Men­schen gemes­sen am Ver­fol­gungs­druck auf all jene, die sich für Demo­kra­tie und Men­sch­rech­te ein­ge­setzt haben”, sag­te Gün­ter Burk­hardt dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Diens­tag­aus­ga­ben). „Bei der Auf­nah­me von Men­schen, die vor dem Krieg aus der Ukrai­ne flie­hen, gel­ten ande­re Maß­stä­be als für jene, die aus Afgha­ni­stan fliehen”.

Zudem wer­de das Ver­fah­ren unnö­ti­ger­wei­se kom­pli­zier­ter als zuletzt, sag­te Burk­hardt. Bis­her wür­den Men­schen aus Afgha­ni­stan von Ver­tre­tern der deut­schen Zivil­ge­sell­schaft zur Ein­rei­se vor­ge­schla­gen. Nun wür­den über­dies abs­trak­te Kri­te­ri­en zur Auf­nah­me ein­ge­führt; dies bedeu­te einen „irren büro­kra­ti­schen Auf­wand” und füh­re zu einer „ethisch höchst ambi­va­len­ten Schutz­lot­te­rie”. Er mahn­te: „Das Ein­zel­fall­ver­fah­ren muss fort­ge­setzt werden”.

Pro­fi­tie­ren sol­len afgha­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge in Afgha­ni­stan, die sich für Frau­en- und Men­schen­rech­te ein­ge­setzt haben oder wegen ihrer Tätig­keit in Jus­tiz, Poli­tik, Medi­en, Bil­dung, Kul­tur, Sport oder Wis­sen­schaft beson­ders gefähr­det sind. Auch Men­schen, die wegen ihres Geschlechts, der sexu­el­len Ori­en­tie­rung oder Geschlechts­iden­ti­tät, ihrer Reli­gi­on oder wegen beson­de­rer Umstän­de des Ein­zel­fal­les ver­folgt wer­den, könn­ten Auf­nah­me finden.

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